Apps spielen in nahezu allen Bereichen des Alltags eine Rolle. Wecker-App, Fitness-, Casual-Gaming- oder Banken-Apps sind nur einige Beispiele für privat genutzte Programme, die die meisten Menschen immer auf dem Smartphone griffbereit haben. Hinzu kommt eine Vielzahl an mobilen Anwendungen, die im beruflichen Kontext genutzt werden, beispielsweise zur Vermessung von Flächen oder Erfassung von Produkten.
App-Entwickler setzen Ideen von Kunden oder von Mitarbeitern aus dem eigenen Unternehmen in Mobile Apps (überwiegend in Android oder iOS) um. Sie arbeiten häufig in agilen Teams, da diese Arbeitsweise sich in der Entwicklung weitgehend durchgesetzt hat. Das bedeutet, dass im Laufe der App-Entwicklung noch Input von außen (z. B. von den Nutzern) kommen kann, auf den der Entwickler dann mit dem Anpassen des Codes reagiert.
App-Entwicklung bedeutet, sich in die zukünftigen Nutzer hineinzuversetzen. Anwendungen, die nach den Anforderungen von Kunden programmiert werden, müssen deren Probleme exakt lösen und dabei bedienerfreundlich sein. Apps, die in den entsprechenden Stores angeboten werden, müssen sich gegen eine große Konkurrenz durchsetzen und den Anwendern einen Mehrwert bieten.
Aufgabenbereiche
App-Entwickler
·entwerfen Programme ggf. nach den Vorstellungen von Anwendern,
·prüfen, ob die Vorstellungen aus technischer Sicht machbar sind,
·schreiben den Code ggf. für mehrere Betriebssysteme,
·testen Apps auf Performance, Kompatibilität und Usability und
·beseitigen Bugs.
Da immer neue Smartphones auf den Markt kommen, die unterschiedliche Bildschirmgrößen und Auflösungen aufweisen, ist eine ständige Anpassung notwendig. Es muss sichergestellt sein, dass Apps auch auf neuen Betriebssystemversionen und nach größeren Updates noch laufen.
Essenziell ist es zudem, in der App-Entwicklung immer
·die rechtlichen und unternehmensinternen Datenschutz- und Sicherheitsbestimmungen zu beachten sowie
·bei Veröffentlichung in App-Stores deren Richtlinien einzuhalten.
Ein Großteil des Berufsalltags eines App-Entwicklers besteht darin, am Rechner zu sitzen und zu coden. Es gehört aber auch dazu, sich mit anderen (Kollegen, Kunden bzw. Nutzern) abzustimmen. Dazu gehören unter anderem
·die Teilnahme an Kick-off-Sitzungen mit Nutzern,
·die Kommunikation mit den Nutzern im Verlauf der App-Entwicklung,
·die Abstimmung mit anderen Mitarbeitern aus dem Entwicklungsteam (wie anderen Software- bzw. App-Entwicklern und UX-Spezialisten)
Erforderliche Fähigkeiten
Unabdingbar für die Arbeit als App-Entwickler sind
·analytisches und problemlösendes Denken,
·die Fähigkeit, die Perspektive der Kunden bzw. Anwender einzunehmen,
·eine eigenständige Arbeitsweise sowie
·Teamfähigkeit.
Der Markt in diesem Bereich ist schnelllebig und die Konkurrenz ist groß. Auch die technologische Weiterentwicklung macht es notwendig, sich immer weiter fortzubilden, neue Programmiersprachen zu lernen oder sich Kenntnisse für Projekte in einer anderen Branche anzueignen. Die Bereitschaft dazu ist daher ebenfalls eine wesentliche Voraussetzung für die Arbeit als App-Entwickler.
Erforderliche Kenntnisse
Die Basis für die Arbeit als App-Entwickler sind natürlich die Programmierkenntnisse. Je nachdem, für welches Betriebssystem Sie Apps entwickeln, unterscheiden sich die Schwerpunkte:
·Beim Programmieren für das iOS-Betriebssystem sollten Sie mindestens Objective-C und Swift beherrschen.
·Zum Entwickleralltag bei Android gehören Java, Eclipse sowie Kotlin.
·Mobile Apps unter Windows machen zwar nur einen kleinen Teil des Marktes aus, können aber für bestimmte Kunden relevant sein. Wenn Sie für Windows-Applikationen programmieren, sollten Sie mit C# und Visual Studio vertraut sein.
·Wichtige Frameworks für hybride Apps sind React Native, Flutter und Xamarin.
Aber auch andere Sprachen können je nach Anforderungen der Arbeitgeber erforderlich sein.
Wenn Sie als Entwickler auf eine bestimmte Branche spezialisiert sind oder bei der Konzeption wirtschaftliche Aspekte (der Kunden) berücksichtigen müssen, sind weitere fachspezifische Kenntnisse oder betriebswirtschaftliches Wissen erforderlich. Bei Apps, die im Store veröffentlicht werden sollen, sind gute Marktkenntnisse sinnvoll. Apps, die schon bestehenden zu ähnlich sind, werden zum Beispiel nicht von den Stores freigegeben. Außerdem sollten Sie die Richtlinien der genutzten Stores gut kennen und sich dabei auf dem neuesten Kenntnisstand halten.
Erforderliche Abschlüsse und Voraussetzungen
Mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung hat man eine gute Grundlage für die Arbeit als App-Entwickler. Auch ein Informatikstudium kann der Ausgangspunkt für eine Karriere in diesem Bereich sein. In beiden Fällen sollte man jedoch auf einen starken Praxisbezug setzen. Eine rein schulische Ausbildung ist zum Beispiel nicht so gut geeignet wie eine duale Ausbildung, bei der man direkt in einem Unternehmen beschäftigt ist.
Wer sich für ein Studium entscheidet, sollte darauf achten, dass dieses nicht zu theoretisch ausgelegt ist. Außerdem sollte man praktische Erfahrung zum Beispiel als Werkstudent erlangen.
Wichtig ist für die App-Entwicklung vor allem, dass Sie ausgezeichnete Programmierkenntnisse haben. Diese können Sie sich auch autodidaktisch aneignen. Ein Quereinstieg ist in diesem Bereich durchaus möglich.Viele Arbeitgeber wünschen sich von neuen Arbeitnehmern, dass sie bereits mehrere Jahre Erfahrung in der Software- oder App-Entwicklung haben
In welchen Bereichen können Sie arbeiten?
App-Entwickler können als Angestellte Apps für ein bestimmtes Unternehmen schreiben oder in Agenturen tätig sein, die sich auf die Programmierung von Apps spezialisiert haben. Dabei können Sie als Allrounder arbeiten und Aufträge von verschiedenen Firmenkunden annehmen oder sich auf eine bestimmte Branche konzentrieren.
App-Entwickler in einer Agentur
Als App-Entwickler in einer Agentur arbeiten Sie zusammen mit anderen Entwicklern und IT-Spezialisten an Kundenprojekten mit. Sie sind vom Kick-off über die Analyse der Anforderungen bis zum Implementieren der Kunden-App involviert und nehmen während des gesamten Lebenszyklus der App notwendige Anpassungen vor. Dabei können Sie als Allrounder oder Spezialist eingesetzt werden.
Inhouse-Entwickler
Als App-Entwickler können Sie auch direkt in einem Unternehmen arbeiten, das seine eigenen Entwickler beschäftigt. Wenn Sie sich auf eine bestimmte Branche spezialisieren wollen, kann das eine sinnvolle Option sein. Sie arbeiten hier nicht nur mit anderen IT-Spezialisten, sondern mit verschiedenen Abteilungen wie Marketing oder Fertigung eng zusammen.
Spezialisierung
In der App-Entwicklung sind verschiedene Spezialisierungen möglich. Zum einen können Sie sich auf ein bestimmtes Betriebssystem (Android, iOs oder Windows), hybride Mobile Apps bzw. auf bestimmte Sprachen und Frameworks spezialisieren. Zum anderen ist eine Spezialisierung nach Branche möglich, zum Beispiel Industrie, Handel oder Finanzwesen oder Spiele.
Verdienstmöglichkeiten
App-Entwickler verdienen in Deutschland durchschnittlich 3.600 Euro pro Monat. Die Gehaltsspanne reicht von ca. 3.200 bis 4.300 Euro monatlich. Die Höhe des Gehalts hängt dabei von der Branche, der Größe des Unternehmens und von der eigenen Expertise ab.
Perspektiven
Die beruflichen Perspektiven in der App-Entwicklung sind gut, denn Apps sind ein wesentlicher Bestandteil des Alltags. Das gilt sowohl für den Unternehmensalltag in nahezu allen Branchen als auch für die private Nutzung, zum Beispiel im Fitness- und Unterhaltungsbereich. Viele Unternehmen suchen Programmierer, die ihre Ideen und Anforderungen in leicht bedienbaren Apps umsetzen.
Der Beruf ist durch die Möglichkeiten, sich zu spezialisieren, vielfältig, und der Alltag ist trotz des Schwerpunkts auf dem Schreiben, Prüfen und Anpassen von Code abwechslungsreich. Entwickler setzen immer neue Ideen um und können je nach Unternehmen auch ihre eigene Kreativität einbringen.