Game-Designer stehen am Anfang der Spieleentwicklung, denn wie die Bezeichnung des Berufs schon sagt, entwerfen sie zunächst das Design eines Spiels. Dabei geht es nicht nur um die Optik, sondern zum Design gehört die gesamte Konzeption. Bevor die technische und grafische Umsetzung beginnen kann, müssen die Designer sich unter anderem folgende Fragen stellen:
·Welches Genre soll das Spiel haben (z. B. Strategiespiel, Adventure, Sport-Game, Ego-Shooter)?
·Wie sieht das das allgemeine Setting aus (z. B. Open World)?
·Welche Figuren/Elemente gibt es?
·Gibt es eine Story? Wie soll diese verlaufen?
·Welche Aufgaben soll der Spieler lösen?
·Wie ist die Mechanik des Games (Bewegung der Figuren, Verwenden von Objekten)?
·Welche Atmosphäre soll vermittelt werden?
Die Aufgaben des Game-Designers sind vergleichbar mit denen von Drehbuchautoren und Regisseuren beim Film. Er entwirft die Spielidee und vermittelt diese an die Grafiker und Coder, die sie im Detail umsetzen. Dabei findet ein ständiger Austausch statt. Spiele-Designer arbeiten auch eng mit UX-Spezialisten zusammen oder übernehmen selbst die Aufgabe, sicherzustellen, dass die Gewohnheiten und Wünsche der Zielgruppe berücksichtigt werden.
Aufgabenbereiche
Game-Designer konzipieren Konsolen- und Computerspiele, Browser- und App-Games. Dabei tragen Sie die Verantwortung für Design, Funktionsweise und Gameflow. Sie
·entwerfen Spielideen, Charaktere, Landschaften etc.,
·erarbeiten Dialoge und Hilfstexte,
·erstellen gemeinsam mit den Programmierern und Grafikern Game-Design-Dokumente und
·geben mündliches und schriftliches Briefing an die Artists (z. B. wie Figuren aussehen sollen).
Je nach Größe des Teams und der genauen Aufgabenverteilung kann es in diesem Beruf auch in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, den Markt zu beobachten und Trends zu verfolgen, um daraus Spielideen abzuleiten. Bei App- und Onlinegames können sie auch für die Organisation der Monetarisierung zuständig sein.
Erforderliche Fähigkeiten
Als Game-Designer sollten Sie folgende Fähigkeiten und Eigenschaften mitbringen:
·Kreativität,
·ein gutes Technikverständnis,
·räumliches Vorstellungsvermögen,
·ein Verständnis für Grafik,
·Organisationstalent,
·Perfektionismus,
·gute Konzentrationsfähigkeit und
·Teamfähigkeit.
Spaß am Gaming und die Fähigkeit, sich in die Spieler hineinzuversetzen, sind natürlich ebenfalls unerlässlich.
Erforderliche Kenntnisse
Als Game-Designer sollten Sie Spieleerfahrung haben und sich mit verschiedenen Genres auskennen. Weitere Kenntnisse und Erfahrungen, die je nach Arbeitgeber im Detail variieren können, sind
·professionelle Erfahrung mit Game-Engines (z.B. Unreal Engine, Unity),
·versierter Umgang mit Wireframe-Tools,
·Erfahrung mit der Monetarisierung von App- und Onlinegames,
·Erfahrung im Bereich E-Learning/Gamification,
·Kenntnisse im Bereich User-Interface und User-Experience,
·gute Kenntnis des Gaming-Marktes.
Programmier- und Grafikkenntnisse sind von Vorteil, da eine enge Zusammenarbeit mit Teamkollegen stattfindet. In kleineren Teams kann es auch sein, dass Sie nicht nur für das Design verantwortlich sind, sondern auch am Coding und der grafischen Gestaltung mitwirken.
Gute Deutsch- und/oder Englischkenntnisse sind in dieser Branche ein Muss.
Erforderliche Abschlüsse und Voraussetzungen
Wer eine Arbeit im Bereich Game-Design annehmen möchte, kann eine schulische Ausbildung zum Game-Designer absolvieren oder Game-Design an einer Hochschule studieren.
Bei der Ausbildung ist zu beachten, dass es sich nicht um eine betriebliche, sondern eine schulische Ausbildung handelt. Das bedeutet, dass man währenddessen kein Geld verdient, sondern wie bei einem Studium die Kosten für die Ausbildung trägt.
Außerdem sollten Sie bei rein akademischen oder schulischen Ausbildungen immer darauf achten, auch Praxiserfahrung zu sammeln, da Arbeitgeber hierauf besonderen Wert legen.
Eine weitere Option ist ein duales Studium. Die Fachhochschule Wedel in Schleswig-Holstein bietet zum Beispiel den Bachelorstudiengang Computer Games Technology an. Der Vorteil von dualen Studiengängen und Ausbildungen besteht darin, dass bereits Praxiserfahrung in Unternehmen gesammelt werden kann.
Ein Quereinstieg in den Beruf aus verwandten Bereichen wie Medieninformatik ist in vielen Fällen möglich.
In welchen Bereichen können Sie arbeiten?
Game-Designer finden in der Regel bei Spieleentwicklungsunternehmen eine Arbeit. Die Schwerpunkte können auf Computer- und Konsolenspiele oder App- oder Onlinegames liegen. Inhaltlich können Sie sich als Game-Designer auf ein bestimmtes Genre wie Fantasy-Adventure, Puzzle-Games oder Lernspiele konzentrieren.
Computer- und Konsolenspiele
Für die Entwicklung komplexer Spiele wie Open-World-Adventures ist in der Regel mehrjährige Berufserfahrung nötig. Hier ist enge Zusammenarbeit im Entwicklerteam notwendig. Meist dauert die Entwicklung mehrere Monate oder Jahre.
Handyspiele und Browsergames
Im Bereich Browser- und App-Games entwickeln Sie kleinere Spiele wie Escape-Spiele oder Strategiespiele, die in den Bereich Casual Gaming fallen und auch von Personen gespielt werden, bei denen Gaming kein Hobby ist, sondern die Spiele zur gelegentlichen Unterhaltung nutzen. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit UX-Spezialisten notwendig, um Spiele leicht und intuitiv bedienbar zu gestalten.
E-Learning/Gamifikation
Der Bereich E-Learning bietet ebenfalls eine Möglichkeit, als Game-Designer zu arbeiten. Hier entwerfen Sie zum Beispiel Lernspiele für Schüler oder Auszubildende. Gamification ist ein zunehmender Trend. Dabei wird der Wissenserwerb so gestaltet, dass er spielerisch erfolgt.
Verdienstmöglichkeiten
Das durchschnittliche Gehalt von Game-Designern liegt in Deutschland bei ca. 3.400 Euro pro Monat. Die Gehaltsspanne reicht abhängig von Branche, Unternehmensgröße und Berufserfahrung von ca. 2.800 bis 4.000 Euro monatlich.
Perspektiven
Die Chancen hängen in diesem Beruf vor allem davon ab, auf welchen Bereich man sich spezialisieren möchte. In Deutschland gibt es nur wenige große Spieleentwickler. Die größten Unternehmen sitzen in den USA, China und Japan. Wer in einem renommierten Unternehmen an der Entwicklung komplexer Spiele mitarbeiten möchte, sollte neben Fachkenntnissen und Berufspraxis auch Auslandserfahrung bzw. Erfahrung in internationalen Teams haben und bereit sein, im Ausland zu arbeiten.
Im Bereich Browser- und App-Games sind die Chancen, eine Stelle zu finden, auch bei deutschen Unternehmen größer. Allgemein ist es von Vorteil, schon früh Kontakte in der Gaming-Branche zu knüpfen. Ein Quereinstieg über andere Jobs im Gaming-Bereich, zum Beispiel als Entwickler, ist hier durchaus möglich.
Game-Designer ist ein künstlerischer Beruf, der kreatives und unkonventionelles Denken erfordert. Der Arbeitsalltag kann stressig sein, ist aber auf jeden Fall abwechslungsreich und spannend.