Bewerbung via E-Mail und Online-Bewerbungen stehen hoch im Kurs - 65 % der Bewerber und 55 % der Unternehmen bevorzugen sie laut statista - und damit geht natürlich ein digitaler Lebenslauf einher. Im IT-Bereich und anderen Technik affinen Branchen führt die zunehmende Digitalisierung dazu, dass traditionelle Elemente der Bewerbung öfter von Bewerbern vergessen werden. Ein häufiger Kandidat dafür: Die Unterschrift im Lebenslauf und Anschreiben.
Sie können dieses Element in der Online-Bewerbung für komplett überflüssig und im altmodisch halten und darauf verzichten. Doch damit schmälern Sie möglicherweise Ihre Chancen, den Job zu bekommen.
Denn ob altmodisch oder nicht: Die Unterschrift im Lebenslauf wird von vielen Unternehmen und Arbeitgebern auch im Jahr 2021 erwartet. Im folgenden Artikel erläutern wir, worauf Sie darauf achten sollten.
Warum Sie Ihren Lebenslauf in Bewerbungen unterschreiben sollten
Ob Ihr Lebenslauf unterschrieben ist oder nicht, ist aus rechtlicher Sicht irrelevant. Als Bewerber sind Sie grundsätzlich dazu verpflichtet, korrekte und wahrheitsgemäße Angaben zu machen und Ihren künftigen Arbeitgeber nicht anzulügen.
Die Argumente dafür, Ihren Lebenslauf zu unterschreiben, sind eher psychologischer respektive formaler Natur:
Es handelt sich um ein wichtiges Dokument Ihrer Bewerbung. Ihre Unterschrift verleiht dem Ganzen eine seriöse Wirkung.
Konservatives Personal sehen eine Unterschrift als selbstverständlichen Teil einer ernsthaften Bewerbung. Egal was Sie selbst davon halten: Diese mögliche Erwartung sollten Sie nicht enttäuschen.
Ihre Unterschrift verleiht dem Dokument eine ganz persönliche Note. Ein Detail mit potenziell großer Wirkung.
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass große Unternehmen nach wie vor Grafologen einsetzen, um aus Ihrer Unterschrift Rückschlüsse auf Ihre Persönlichkeit abzuleiten. Einige wenige Unternehmen tun das vermutlich noch, doch diese Ausnahmen bestätigen.
Vor einer Überinterpretation Ihrer Unterschrift müssen Sie sich also nicht fürchten. Dass Sie Lebenslauf und Anschreiben dennoch leserlich und optisch ansprechend unterschreiben sollten, versteht sich von selbst.
Wo Ihre Unterschrift in Lebenslauf und Anschreiben stehen sollte
Eine DIN-Norm für die Unterschrift im Lebenslauf gibt es nicht. Im Lauf der Jahre haben sich jedoch zwei Varianten durchgesetzt:
Links im Lebenslauf stehen Ort und Datum - bündig zum Text darüber - rechts dann Ihre Unterschrift.
Sie lassen zwei Zeilen zum letzten Punkt im Lebenslauf Abstand. Ort und Datum stehen dann wieder linksbündig, unterschrieben wird dann jedoch unter dieser Angabe ebenfalls linksbündig.
Neben der Position gilt es jedoch zwei weitere Aspekte zu beachten: Die Größer Ihrer Unterschrift und mit welchem Schreibgerät - also welcher Art von Stift - Sie das Dokument unterschreiben. Beides mag banal klingen, kann bei einer Bewerbung aber wichtig sein, um die Gesamtwirkung abzurunden.
Für die Größe gilt: Schreiben Sie nicht höher als zwei Zeilen gedruckter Text. So bleibt Ihre Unterschrift im Verhältnis zum restlichen Lebenslauf elegant und fällt nicht unangenehm auf.
Bei der Wahl des Stiftes sollten Sie auf ein möglichst schönes Schriftbild und eine seriöse Wirkung achten. Ein Füllfederhalter, kurz Füller mit blauer oder schwarzer Tinte ist hier optimal. Ein Kugelschreiber geht auch - wenn er eine gleichmäßige Strichstärke liefert.
Bei der Farbwahl sollten Sie sich für blau oder schwarz entscheiden. Unterschreiben Sie mit blauer Tinte, hebt sich Ihre Unterschrift auf einem ausgedruckten Lebenslauf gut vom restlichen Text ab. Schwarz ist unsere zweite Wahl, andere Farben wirken schnell verspielt und unseriös.
Sie müssen übrigens nicht jede Seite Ihrer Bewerbung unterschreiben. Es reicht völlig aus, Ihre Unterschrift auf dem Anschreiben - nach der Grußformel und vor der Angabe der Anlagen - zu platzieren. Auf jeder Seite wäre zu viel des Guten.
Wie die Unterschrift in der Online-Bewerbung gelingt
Die bisher genannten Argumente und Tipps für die Unterschrift unter Lebenslauf und Anschreiben stammen allesamt aus der digitalen Vorzeit. Dennoch gelten Sie auch für Ihre Online-Bewerbung.
2-in-1-Computer - beispielsweise Surface Geräte oder andere Convertibles - und iPads und Android Tablets mit Stifteingabe machen es heutzutage leicht, ein PDF Dokument leserlich zu unterschreiben.
Sollten Sie diese Möglichkeit nicht haben, schreiben Sie Ihre Unterschrift einfach sauber auf ein weißes Blatt Papier und fotografieren Sie dieses bei gutem Licht mit Ihrem Smartphone ab. Das Bild in Ihren Lebenslauf einzubauen sollte dann ein Leichtes sein.
Programm wie der Adobe Reader, Vorschau auf Mac OS oder DrawBoard PDF auf Windows verfügen über die Möglichkeit, eine Signatur im Programm selbst zu erstellen. Diese Option sollten Sie jedoch nur bei Geräten mit Touchscreen - und idealerweise Stifteingabe - nutzen. Erstellen Sie die Unterschrift mit Ihrer Maus, wird sie vermutlich recht seltsam aussehen.
Warum die Unterschrift im Lebenslauf in Deutschland und in der EU sinnvoll ist
Die Unterschrift in Anschreiben und Lebenslauf mag anachronistisch und übertrieben formal wirken. Vielleicht ist sie das auch ein wenig, denn im Curriculum Vitae - der britischen Variante des Lebenslaufes - wird sie nicht gefordert oder erwartet.
Eine rein deutsche Tradition, die Vermutung liegt nahe, ist die Unterschrift in der Bewerbung jedoch nicht. Auch der europäische Lebenslaufstandard Europass geht von einer Unterschrift aus. Hier gelten auch die oben genannten Tipps.
Letztlich läuft die Unterschrift im Lebenslauf auf zwei Punkte hinaus:
Es handelt sich um ein wichtiges Dokument, dessen Wirkung durch die eigene Unterschrift aufgewertet wird.
Unabhängig davon, was Sie selbst davon halten: Die Chance ist groß, dass der Personaler, der Ihren Lebenslauf liest, die Unterschrift erwartet oder zumindest zu schätzen weiß.
Es handelt sich also um einen verhältnismäßig geringen Aufwand für Sie als Bewerber, der eine potenziell große und positive Wirkung entfalten kann. Den Lebenslauf mit der eigenen Unterschrift zu versehen lohnt sich.
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Ich bin überzeugt, dass es nichts Wichtigeres gibt, als Leute einzustellen und weiterzuentwickeln. Am Ende des Tages zählen Sie auf Menschen, nicht auf Strategien.
Lawrence Bossidy, GE