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Wie Sie Ihre Wechselmotivation richtig begründen

Wie Sie Ihre Wechselmotivation richtig begründen

Ihr bisheriges Gehalt wird Thema beim Vorstellungsgespräch? Wir zeigen Ihnen, wie Sie damit umgehen können und geben Ihnen ein paar Tipps an die Hand.

Inhaltsübersicht

Lernen Sie unsere Tipps, die Ihnen helfen, sich richtig auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten.

Nutzen Sie die Zeit vor dem Vorstellungsgespräch, um sich in aller Ruhe vorzubereiten.


  1. Der Schritt zu einem neuen Job ist mit vielen Überlegungen verbunden. Dementsprechend kann auch die eigene Wechselmotivation vielfältig sein. Denn diese spiegelt nicht nur Ihre aktuellen Bedürfnisse wider, sondern auch Ihre langfristigen beruflichen Ziele.

    Eine überzeugende schriftliche und mündliche Darstellung Ihrer Wechselgründe kann den Unterschied machen und Ihnen den Weg zu neuen beruflichen Möglichkeiten ebnen.

    Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten sollten und wie Sie Ihre Beweggründe schriftlich und mündlich am besten formulieren.

  2. Dahinter verbergen sich die Anlässe, die Sie für das Beenden Ihrer aktuellen Anstellung haben. Sie suchen nach einer neuen Herausforderung oder suchen nach anderen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten.

    Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele weitere Kündigungsgründe. Achten Sie beim Wechsel darauf, welche die wichtigsten Beweggründe für Sie sind. Diese sollten Sie auch in Ihrer Bewerbung auf die richtige Art und Weise erläutern.

    Kennen Sie den Unterschied zwischen Hin-zu-Motivation vs. Weg-von-Motivation?

    Bei der Betrachtung Ihrer Motivation sollten Sie unbedingt die sogenannte Hin-zu-Motivation und Weg-von-Motivation berücksichtigen.

     

    Die Hin-zu-Motivation beschreibt Ihren Antrieb, eine neue, attraktive Arbeitsstelle anzunehmen, um positive Ziele wie bessere Bezahlung, Aufstiegschancen, interessante Aufgaben oder eine angenehmere Arbeitsatmosphäre zu erreichen. Sie sind motiviert, Ihre aktuelle Situation zu verändern, um eine neue vorteilhaftere Situation für sich zu schaffen.

    Im Gegensatz dazu steht die Weg-von-Motivation, bei der Sie Ihre derzeitige Arbeitsstelle primär wegen negativer Aspekte wie schlechter Bezahlung, mangelnder Wertschätzung, Konflikten mit Kollegen oder Vorgesetzten oder einer hohen Arbeitsbelastung verlassen wollen. Sie sind bereit, eine unangenehme Situation zu verlassen – ohne dass zwingend eine konkrete, attraktive Alternative vorliegen muss.

    Der Hauptunterschied liegt also darin, ob Ihr Wechselwunsch aus einer Anziehung zu einer neuen, besseren Option oder aus einer Abwehr gegen die aktuelle, als negativ empfundene Situation resultiert. Während die Hin-zu-Motivation eher mit Zukunftsorientierung und Wachstumsmotiven einhergeht, ist die Weg-von-Motivation stärker von Unzufriedenheit und Vermeidungsmotiven geprägt.

  3. Sie erhöhen Ihre Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft gegenüber Ihren Gesprächspartnern. Wenn Sie fundierte und durchdachte Gründe anführen, hinterlassen Sie einen positiven und professionellen Eindruck. Sie zeigen, dass Ihre Entscheidung wohlüberlegt ist.

    Gute und sinnvolle Anlässe helfen Ihnen dabei, negative Assoziationen zu vermeiden. Häufige Jobwechsel ohne nachvollziehbare Begründungen können bei potenziellen Arbeitgebern Bedenken hinsichtlich Ihrer Zuverlässigkeit entstehen lassen. Mit einer überzeugenden Argumentation können Sie stattdessen verdeutlichen, dass Ihr Wechsel strategisch ausgerichtet ist.

    Durch gut begründete Jobwechsel zeigen Sie, dass Sie aktiv Ihre berufliche Laufbahn planen und entwickeln. Dies signalisiert Ambition und die Bereitschaft, neue Herausforderungen im Rahmen Ihrer Karriereplanung anzunehmen, um Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen zu erweitern.

    Außerdem verdeutlicht die richtige Argumentation Ihre Motivation und Ihr Engagement. Arbeitgeber bevorzugen Bewerber, die leidenschaftlich bei der Sache sind und nach Positionen suchen, die besser zu ihren Zielen und Werten passen. Nachvollziehbare Motive für den Wechsel zeigen: Sie sind leistungsbereit und interessiert.

    Schließlich demonstrieren Sie Ihr Selbstbewusstsein und Ihre Reflexionsfähigkeit. Sie zeigen, dass Sie Ihre aktuelle berufliche Situation kritisch hinterfragen und notwendige Veränderungen herbeiführen können. Diese Eigenschaften sind in jedem beruflichen Umfeld wertvoll.

  4. Wenn Sie schon häufiger über einen Arbeitsplatzwechsel nachgedacht haben, aber immer noch in Ihre alte Stelle innehaben, dann sind Sie wahrscheinlich unsicher, ob sich ein Jobwechsel für Sie lohnt. Die folgenden Aspekte sind vier gute Anlässe, um Ihre Wechselmotivation zu erhöhen.

    Berufliche Weiterentwicklung

    Ein neuer Job bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Karriere gezielt weiterzuentwickeln. Sie können neue Fähigkeiten erlernen, vorhandene Kenntnisse vertiefen und Ihre beruflichen Perspektiven erweitern. Das kann Ihnen helfen, weitere Erfahrungen in Ihrer Branche zu sammeln und sich kontinuierlich zu verbessern.

    Arbeiten in größeren oder internationalen Teams

    Sie haben die Möglichkeit, Ihre Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten durch den Wechsel in ein Unternehmen mit größeren und internationalen Teams zu verbessern. So profitieren Sie von den Erfahrungen und Sichtweisen verschiedener Kulturen und lernen, wie Sie effektiv in einem globalen Umfeld arbeiten.

    Kennenlernen neuer Branchen oder Arbeitsweisen

    Der Einstieg in einen neuen Job hilft Ihnen dabei, neue Branchen zu erkunden oder innovative Arbeitsweisen kennenzulernen. Dies kann nicht nur Ihre beruflichen Horizonte erweitern, sondern auch Ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit fördern, was in der heutigen, sich schnell wandelnden Arbeitswelt von großem Vorteil ist.

    Streben nach neuen Herausforderungen und Verantwortung

    Mit einer neuen Tätigkeit können Sie nach größeren Herausforderungen und mehr Verantwortung streben. Dies kann langfristig Ihre Zufriedenheit erhöhen, da Sie die Gelegenheit erhalten, Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und bedeutende Beiträge zu leisten.

     

  5. Nicht immer ist ein Wechsel strategisch und die beste Verbesserungsmöglichkeit. Es gibt auch Beweggründe, die Sie Ihren Gesprächspartnern keinesfalls im Bewerbungsgespräch nennen sollten oder die Sie als Motivation für einen Wechsel in Betracht ziehen sollten. Dazu zählen:

    Wunsch nach weniger Stress

    Dieser Wunsch ist verständlich und auch nachvollziehbar. Doch ein Jobwechsel allein ist selten eine Lösung für dieses Problem. Oft sind Stressfaktoren unabhängig vom Arbeitsplatz und können auch in einer neuen Position auftreten. Es ist wichtiger, effektive Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln.

    Langeweile im aktuellen Job

    Haben Sie gerade mit mangelnden Herausforderungen oder fehlenden Weiterbildungsmöglichkeiten zu kämpfen? Versuchen Sie, bei Ihrem derzeitigen Arbeitgeber neue Projekte oder Verantwortungsbereiche zu übernehmen, bevor Sie einen Wechsel in Betracht ziehen. Ein Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten kann oft neue Wege zur beruflichen Entwicklung eröffnen.

    Bessere Work-Life-Balance

    Auch hier kann ein Wechsel nicht die beste Lösung sein. Oftmals können flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten oder eine bessere Organisation des aktuellen Jobs bereits die gewünschte Balance herstellen. Es lohnt sich, diese Optionen zuerst zu prüfen.

    Probleme mit Vorgesetzten oder Kollegen

    Konflikte am Arbeitsplatz sind nicht zu vermeiden. Dennoch sollte nicht als erstes versucht werden, den Arbeitsplatz zu wechseln. Bevor Sie sich entscheiden, eine neue Stelle anzunehmen, ist es ratsam, Konfliktlösungsstrategien auszuprobieren und gegebenenfalls HR oder Mediatoren zu konsultieren. Der Umgang mit schwierigen Kollegen oder Vorgesetzten kann zudem Ihre sozialen und beruflichen Fähigkeiten stärken.

    Höheres Gehalt als Hauptmotivation

    Ein höheres Gehalt ist verlockend, sollte aber nicht der alleinige Grund für berufliche Veränderungen sein. Finanzielle Anreize können zwar kurzfristig motivieren, langfristige Zufriedenheit und berufliches Wachstum hängen jedoch von vielen anderen Faktoren ab. Es ist wichtig, auch andere Aspekte wie Unternehmenskultur, Entwicklungsmöglichkeiten und Arbeitsinhalte zu berücksichtigen.

  6. Um Ihren potentiellen Arbeitgeber von Ihrer Motivation zu überzeugen, können Ihnen die folgenden Ansätze helfen:

    Setzen Sie positive Beispiele ein

    Sie können Ihre positive Wechselmotivation hervorheben, indem Sie konkrete positive Beispiele aus Ihrem Berufsleben benennen. Sprechen Sie über die Erfolge und Erfahrungen Ihrer vergangenen Tätigkeiten. Damit heben Sie Ihr Know-how hervor und zeigen gleichzeitig, welche Beiträge Sie bisher in Ihrer beruflichen Laufbahn erbracht haben.

    Beispielformulierung:

    Im Rahmen meiner letzten Tätigkeit habe ich ein Prozessoptimierungsprojekt erfolgreich umgesetzt. Die Effizienz konnte um 20 Prozent gesteigert werden. Mein Know-how aus dieser Zeit möchte ich nun in einem größeren Bereich anwenden.

    Vermeiden Sie negative Formulierungen

    Negative Aussagen über Ihren aktuellen oder vorherige Arbeitgeber sollten in Ihrem Gespräch nicht fallen. Ihr Fokus sollte besser auf Positivem und Ihren zukünftigen Plänen liegen.

    Wenn Sie diese Formulierungen nicht vermeiden, erwecken Sie den Eindruck, dass Sie Schwierigkeiten haben, sich anzupassen.

    Beispielformulierung:

    Derzeit befinde ich mich auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Diese sollen meine berufliche Weiterentwicklung unterstützen und meine Fähigkeiten verbessern.

    Konkretisieren Sie Ihre zukünftigen Ziele

    Haben Sie eine bestimmte Zielsetzung, die Sie mit Ihrer Karriere verfolgen wollen? Dann benennen Sie diese klar und konkret. Damit zeigen Sie, dass Sie eine präzise Vorstellung von Ihrem beruflichen Werdegang haben und der Wechsel in die neue Position Ihnen bei der Verwirklichung Ihrer Ziele hilft. Es ist ein starkes Anzeichen dafür, dass Sie Ihre Entscheidung durchdacht haben und diese zielgerichtet ist.

    Beispielformulierung:

    Ich beabsichtige, meine Projektmanagementkenntnisse weiter zu vertiefen. In meinen nächsten beruflichen Schritten will ich mich auf internationale Projekte spezialisieren. Damit kann ich auch meine Fähigkeiten im globalen Kontext erweitern.

    Verknüpfen Sie Ihre Ziele mit der Zielsetzung des Arbeitgebers

    Kennen Sie die Ziele und Werte Ihres potenziellen Arbeitgebers? Dann schlagen Sie eine Brücke zwischen diesen und Ihren eigenen Fähigkeiten. Sie kennen sich nicht nur mit dem Unternehmen aus, sondern sind auch motiviert, zu dessen Erfolg beizutragen.

    Beispielformulierung:

    Das Engagement des Unternehmens für Innovation und Nachhaltigkeit beeindruckt mich sehr. Meine Erfahrung in der umweltfreundlichen Produktentwicklung passt sehr gut zu den Unternehmenszielen. Auf die Zusammenarbeit mit Ihrem Team freue ich mich sehr.

  7. Nicht nur im Vorstellungsgespräch kann Ihre Wechselmotivation ein Thema sein. Es gibt immer wieder Stellenausschreibungen, die die Bitte enthalten, die Motivation für eine berufliche Veränderung hinreichend zu begründen.

    Bei der Auswahl der richtigen Motive und deren überzeugender Formulierung helfen Ihnen die folgenden Tipps:

    Erstellen Sie eine Wechselgründe-Liste

    Notieren Sie alle Gründe, die Sie zu einem Wechsel motivieren. Berücksichtigen Sie dabei Ihre bisherigen Erfahrungen, beruflichen Ziele und persönlichen Motive. Schreiben Sie wirklich alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt. Es spielt zunächst keine Rolle, wie relevant diese tatsächlich sind. Mit Ihrer Liste schaffen Sie Klarheit über Ihre Beweggründe. Außerdem schaffen Sie für sich selbst eine gute Basis für Ihr Bewerbungsschreiben.

    Suchen Sie die relevantesten Gründe heraus

    Versuchen Sie nun, die verschiedenen Aussagen zu sortieren. Welche Gründe klingen für Sie schlüssig und überzeugend? Achten Sie auch darauf, dass die jeweilige Motivation zu der ausgeschriebenen Stelle passt. Gleichzeitig sollten Sie Gründe aufzählen, die Sie in Ihrer beruflichen Entwicklung weiterbringen und die idealerweise zu den Zielsetzungen Ihres zukünftigen Arbeitgebers passen. Die Auswahl hilft Ihnen dabei, ein fokussiertes und individuelles Bewerbungsschreiben zu verfassen.

    Gehen Sie im Anschreiben auf Ihre Motivation für den Stellenwechsel ein

    Erklären Sie genauestens, warum Sie an der neuen Position interessiert sind und wie diese zu Ihren beruflichen Zielen passt. Versuchen Sie das Ganze positiv und zielgerichtet zu formulieren – schließen Sie Negatives aus Ihrer derzeitigen oder vorherigen Stelle aus. Es geht darum, Ihre Ziele mit denen des Unternehmens zu verknüpfen sowie Ihre Eignung zu verdeutlichen.

    Beispielformulierung:

    “Nach mehreren Jahren in meiner derzeitigen Position, in der ich auch eine Reihe von Projekten zur Effizienzsteigerung umgesetzt habe, suche ich nach neuen Herausforderungen. Die Möglichkeit, in Ihrem Unternehmen international zu arbeiten und innovative Projekte mitzugestalten und zu verwirklichen, passt perfekt zu meinen beruflichen Zielen. Ich bin davon überzeugt, dass ich mit meinen Fähigkeiten und meiner Erfahrung einen wertvollen Beitrag zu Ihrem Team leisten kann.”

  8. Ein klar begründeter Wechsel kann Ihnen das Berufsleben leichter machen und neue Chancen eröffnen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre berufliche Weiterentwicklung und Ihre Ziele, um Glaubwürdigkeit und Engagement zu zeigen.

    Vermeiden Sie dabei negative Aussagen und verbinden Sie Ihre Ziele mit denen Ihres potenziellen Arbeitgebers. So präsentieren Sie Ihre Wechselmotivation überzeugend und strategisch.

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Lawrence Bossidy, GE