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Assessment-Center: Was Sie darüber wissen müssen

Assessment-Center: Was Sie darüber wissen müssen

Vor dem Assessment-Center (AC) müssen Bewerber keine Angst haben. Wir erklären, worauf zu achten ist und wie das AC abläuft.

Inhaltsübersicht

Erfahren Sie, was sich hinter einem Assessment Center steckt und wie Sie sich darauf vorbereiten können.


  1. Der Gedanke an das Assessment-Center (AC) verursacht bei vielen Bewerbern Stress. Verständlich, denn hier werden sie auf Herz und Nieren geprüft. Wer das AC besteht, hat die besten Chancen auf die jeweilige Stelle. Aber es braucht nur einen Patzer, um diese Möglichkeit zu verspielen. Im Rahmen des Assessment-Centers gibt es viele Gelegenheiten, bei denen man daneben liegen kann. Das muss aber nicht so sein.

    Im Folgenden erklären wir Ihnen die einzelnen Phasen, die Sie im AC durchlaufen können und worauf Sie sonst noch achten müssen.

  2. Dabei handelt es sich um ein Personalauswahlverfahren, das vor allem große Unternehmen für den Bewerbungsprozess für bestimmte Stellenausschreibungen verwenden. Firmen und Konzerne testen mit diesem Auswahlverfahren Bewerber, die besonders vielversprechend sind.

    Dafür werden mithilfe unterschiedlicher Aufgabenstellungen das Verhalten und die Fähigkeiten der Bewerber analysiert. Ziel der Personaler ist es, die Kandidaten zu finden, die nicht nur fachlich, sondern auch persönlich zum Unternehmen und zur offenen Stelle passen.

  3. In der Regel durchlaufen Sie im Assessment-Center vier Phasen:

    1. Zu Beginn des Personalauswahlverfahrens müssen Sie sich, Ihre Stärken und Fähigkeiten präsentieren. Auf diese Vorstellung Ihrer Person können Sie sich vorab vorbereiten und eine passende Präsentation erstellen.
    2. In der zweiten Phase gilt es, mehrere Aufgaben, wie z. B. die sogenannte Postkorbübung oder einen Intelligenztest, zu bewältigen. Es ist auch möglich, dass Ihnen im Rahmen eines Einzelinterviews Fragen gestellt werden.
    3. In Fallstudien, Gruppendiskussionen und Rollenspielen zeigen Sie, was Sie (praktisch) können. Hier geht es darum, eigenes Wissen und eigene Fähigkeiten anzuwenden.
    4. In der letzten Phase erhalten Sie schriftliches und mündliches Feedback zu Ihrer Leistung. Sie erfahren, ob Sie den Job erhalten haben oder erhalten eine Absage – dafür sind Sie um eine Erfahrung reicher und haben eine umfangreiche Rückmeldung zu Ihrer Persönlichkeit und Ihren Fähigkeiten. So haben Sie die Chance, es beim nächsten Versuch besser zu machen.

    Dieses Personalauswahlverfahren dauert zwischen ein und drei Tage. Das Assessment-Center wird häufig in der Firmenzentrale oder in einer Niederlassung durchgeführt. Tests und Prüfungen werden am Vormittag durchgeführt. Gespräche oder Gruppenübungen finden eher am Nachmittag statt. Bei vielen Auswahlverfahren findet im Anschluss abends ein gemeinsames Essen statt. Mittlerweile gibt es auch entsprechende Online-Formate. Hier muss der Bewerber nicht vor Ort sein und bearbeitet Aufgaben und Übungen über eine Online-Plattform.

  4. Unternehmen führen im AC die unterschiedlichsten Tests durch, um die Eigenschaften und Fähigkeiten der Bewerber kennenzulernen. Der wichtigste Aspekt ist allerdings die Persönlichkeit. Mehrere fachliche Tests werden durchgeführt – Soft-Skills stehen aber auch auf dem Prüfstand. Personaler hoffen so, Rückschlüsse auf Ihre Persönlichkeit zu ziehen.

    Präsentation der eigenen Person und Fähigkeiten

    Hierfür sollten Sie sich überlegen, welche Stationen in Ihrem Leben und welche Fähigkeiten Sie hervorheben wollen. Wenn Sie vorab vor Freunden oder Familie Ihre Präsentation üben, gewinnen Sie an Sicherheit. Üben Sie auch kreative Präsentationstechniken – diese können hilfreich bei der Selbstpräsentation sein.

    Diskussionen in der Gruppe

    In einer Diskussionsrunde sollten Sie nicht nur mit guten Inhalten auffallen. Wichtig ist es auch, dass Sie zuhören und die anderen Teilnehmer ausreden lassen. Das Ziel ist es nicht, mit den eigenen Argumenten die Diskussion “zu gewinnen”.

    Soziales Verhalten und soziale Kompetenzen sind sehr wichtig im Berufsleben. Mit Gruppenarbeiten und -diskussionen werden diese getestet. Mehrere Teilnehmer müssen eine Aufgabe lösen oder gegeneinander antreten.

    Fallstudien analysieren, bewerten und Lösungsvorschläge machen

    An einem Fallbeispiel sollen Sie zeigen, wie Sie Entscheidungen treffen und Probleme lösen. Versuchen Sie einen kühlen Kopf zu bewahren und analytisch vorzugehen. Denken Sie daran, dass der Weg das Ziel ist. Es macht nichts, wenn Sie am Ende nicht zu einem korrekten Ergebnis kommen. Viel wichtiger für die Personaler ist zu sehen, wie Sie zu diesem gelangt sind. Erläutern Sie also immer Ihren Lösungsweg, sodass Personalverantwortliche Ihren Gedankengang nachvollziehen können.

    Postkorbübung: Treffen von Entscheidungen

    Bei dieser Übung werden Sie beim Treffen von Entscheidungen beobachtet und bewertet. In kurzer Zeit müssen Sie eine Reihe von E-Mails beantworten, die Sie strikt nach einer Prioritätenliste abarbeiten sollen. Oft ist die Aufgabe so ausgelegt, dass Sie nicht alle Nachrichten beantworten können – auf diese Art und Weise wird Ihre Stressresistenz bewertet.

    Rollenspiel: Simulierte Konfliktsituationen

    In Rollenspielen wird eine Konfliktsituation nachgestellt, die Sie zu lösen haben. Zeigen Sie Ihr fachliches Know-how und versuchen Sie, sachlich zu bleiben.

    Einzelinterviews: Auf den Zahn gefühlt

    Am Ende erwartet Sie noch ein persönliches Gespräch, das einem Vorstellungsgespräch sehr ähnlich ist. Themenschwerpunkt ist oft der Lebenslauf des Bewerbers. Oder Ihnen wird die Frage gestellt, warum Sie sich auf die vom Unternehmen ausgeschriebene Stelle beworben haben und Sie am besten geeignet wären.

    Berufsorientierungstests oder Standardprozess

    Es kann auch vorkommen, dass ein sogenanntes Recrutainment durchgeführt wird. Dabei wird der Standardbewerbungsprozess durch Berufsorientierungstests ersetzt. Ihnen können ein Einstellungstest, ein Eignungstest, ein Online- oder ein IQ-Test begegnen. Auch für den AC-Test sollten Sie sich gut vorbereiten. Im Internet finden Sie weitere Details zu den Tests, wie diese ablaufen und worauf Sie achten müssen.

  5. Wenn Sie sich auf das Assessment-Center vorbereiten, sollten Sie dabei die folgenden Dinge beachten:

    ●      Der Veranstaltungsablauf: Der Einladung zum Personalauswahlverfahren können Sie viele Informationen entnehmen. Wie viele Tage wird die Veranstaltung dauern? Wann geht es los? Bis wann sollte man spätestens angereist sein? Müssen Sie Unterlagen mitbringen? Wie sieht der genaue Ablauf aus? Können Sie sich auf die einzelnen Punkte vorbereiten?

    ●      Die Anreise: Egal wie lange der Weg zum Veranstaltungsort dauert, Sie sollten Ihre Reise gut planen. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass Sie zu spät kommen. Überlegen Sie sich, welches Verkehrsmittel für Sie am angenehmsten ist.

    ●      Die Unternehmensfakten: Informieren Sie sich ausführlich über das Unternehmen – schließlich könnte dieses Ihr zukünftiger Arbeitgeber sein. Recherchieren Sie für Ihre Vorbereitung wichtige Fakten wie das Gründungsdatum, die Mitarbeiterzahl, Gewinnbilanzen oder Firmenwerte. Können Sie in Erfahrung bringen, welche Mitarbeiter oder Führungskräfte Ihnen beim Assessment-Center begegnen werden? Die gewonnenen Unternehmensinformationen können Ihnen beim Umgang mit diesen Personen helfen. Aber auch Pressemitteilungen oder Artikel helfen Ihnen dabei, die Haltung der Firma und von Dritten gegenüber Ihrem potenziellen Arbeitgeber zu ermitteln.

    ●      Die Stellenausschreibung: Schauen Sie sich die Stellenanzeige erneut an und überlegen Sie sich, was man von Ihnen im neuen Job erwarten könnte. Sie können auch andere vergleichbare Jobangebote studieren, um einen besseren Eindruck zu erhalten.

  6. Während des gesamten Zeitraums des AC werden Sie beobachtet. Das bedeutet auch, dass alles, was Sie tun, bewertet wird. Ihr Verhalten bei der Begrüßung, gegenüber den Teilnehmern, Mitarbeitern und Führungskräften des Unternehmens sowie beim Abschluss des Auswahlverfahrens fließen in den Gesamteindruck ein, den sich die Personalverantwortlichen von Ihnen machen.

    Betrachten Sie die Zeit im Assessment-Center als einen einzigen großen Test. Berücksichtigen Sie diesen Umstand und handeln Sie dementsprechend.

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