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Eine Gehaltserhöhung fordern

Eine Gehaltserhöhung fordern

Eine Gehaltserhöhung zu verlangen, erfordert ein sicheres Auftreten und eine gründliche Vorbereitung. Erfahren Sie, wie Sie diese Herausforderung gut meistern.

Inhaltsübersicht

Erfahren Sie, was sich hinter einem Assessment Center steckt und wie Sie sich darauf vorbereiten können.


  1. Sie arbeiten seit einem Jahr oder länger für ein Unternehmen und sind der Auffassung, dass Ihr Gehalt Ihren Leistungen bzw. dem marktüblichen Niveau angepasst werden sollte? Dann ist es an Ihnen, eine Gehaltsverhandlung zu planen. Vielen Menschen ist es unangenehm, über Geld zu sprechen und mehr Gehalt zu fordern. Aber nur in seltenen Fällen erhöht ein Arbeitgeber das Gehalt eines Mitarbeiters von sich aus. Mit einer guten Vorbereitung ist es gar nicht so schwierig, diesen Schritt zu gehen. Im Folgenden erhalten Sie Tipps zum geeigneten Zeitpunkt, zur optimalen Vorbereitung und dazu, was Sie während des Gesprächs beim Verhandeln beachten sollten.

  2. Der Zeitpunkt kann für den Erfolg Ihrer Verhandlung um Ihr Gehalt entscheidend sein, daher sollten Sie ihn sorgfältig wählen. Zwischen Beschäftigungsbeginn und erster Gehaltsverhandlung sollte etwa ein Jahr liegen. Dann ist der geeignete Zeitpunkt gekommen, erstmals über eine Gehaltserhöhung nachzudenken. Dabei ist es sinnvoll, wenn Sie bereits Leistungen erbracht haben, die Sie in Ihrer Argumentation als Gegenwert für eine Gehaltserhöhung auf den Tisch legen können.

    Mitarbeiterjahresgespräch nutzen

    Wenn es zeitlich passt, können Sie das Mitarbeiterjahresgespräch nutzen, um Ihre Arbeit im Unternehmen und damit auch Ihre Gehaltsperspektive zu besprechen. Sie können Ihren Vorgesetzten jedoch auch um ein separates Gespräch bitten.

    Strategisch vorgehen

    Wenn Sie strategisch vorgehen und optimale Grundvoraussetzungen schaffen wollen, sollten Sie beachten, dass sich ganz unterschiedliche Aspekte positiv auf Ihre Forderung nach einem höheren Gehalt auswirken können, zum Beispiel

    • eine gute Beziehung zu Ihrem Vorgesetzten (an der Sie von Beginn an arbeiten sollten),
    • eine hohe Leistungsbereitschaft Ihrerseits (zeigen Sie bereits im Vorfeld Engagement),
    • ein finanzieller Aufschwung des Unternehmens,
    • sonniges Wetter (das stimmungsaufhellend wirken kann),
    • eine gute Tagesform des Vorgesetzten.

    Der letzte Punkt wird unter anderem vom Wochentag und von der Tageszeit beeinflusst. Die meisten Menschen sind zum Beispiel freitags entspannter als am Wochenbeginn. Vielleicht ist Ihr Vorgesetzter nach der Mittagspause oft besser gelaunt als am Vormittag. Wenn Sie die Gelegenheit dazu haben, können Sie solche Beobachtungen zu Ihren Gunsten nutzen.

    Das Anliegen auf jeden Fall ankündigen

    Wichtig ist, dass Sie Ihren Ansprechpartner vorab auf Ihr Anliegen ansprechen und ihn nicht überrumpeln. Dadurch drücken Sie Ihr Vertrauen und Ihre Wertschätzung aus und lassen dem Gegenüber Zeit, sich angemessen vorzubereiten. Kündigen Sie zum Beispiel an, dass Sie im Mitarbeiterjahresgespräch gern über Ihre Entwicklung im Unternehmen und über eine Gehaltsanpassung sprechen möchten.

  3. Damit Sie optimal vorbereitet in das Gespräch gehen, sollten Sie vorab Ihre Argumente für ein höheres Gehalt zusammentragen. Ihr Ziel sollte es sein, den Vorgesetzten davon zu überzeugen, dass Ihre Gehaltserhöhung für das Unternehmen keine höheren Kosten bedeutet, sondern dass Sie mit Ihrer Arbeit einen adäquaten Gegenwert für das geforderte Gehalt liefern.  

    Erstellen Sie eine Liste mit Ihren Leistungen

    Die Gehaltsverhandlung ist keine Bittstellung Ihrerseits und Sie verlangen auch nicht grundlos mehr Geld, vielmehr fordern Sie ein angemessenes Gehalt für die von Ihnen erbrachten Leistungen. Um selbstsicher und kompetent mit Ihrem Vorgesetzten verhandeln zu können, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

    • Welchen Wert hat Ihre Arbeit für das Unternehmen?

    Haben Sie beispielsweise eine neue App entwickelt oder IT-Abläufe optimiert, die dem Unternehmen Einsparungen ermöglichen?

    • Welche Erfolge haben Sie bereits erzielt?

    Haben Sie Projekte erfolgreich durchgeführt oder Leistungen über die vereinbarten Leistungsziele hinaus erbracht?

    • Welche Ziele können Sie in Zukunft für Ihren Arbeitgeber erreichen?

    Stellen Sie zum Beispiel Ihr Konzept für ein Programm vor, das die Vernetzung der Mitarbeiter und dadurch Arbeitsabläufe optimiert.

    Listen Sie die Antworten auf diese Fragen auf und nehmen Sie sie als Argumente mit in Ihre Verhandlung.

    Legen Sie Ihre Ziele genau fest

    Sie sollten mit einer genauen Vorstellung in die Gehaltsverhandlung gehen. Wie viel Geld möchten Sie pro Monat mehr verdienen? Üblich für eine Gehaltserhöhung sind Forderungen im Bereich von drei bis zehn Prozent. Dies hängt natürlich auch von Ihren Leistungen und von der finanziellen Situation des Unternehmens ab. Legen Sie eine Mindestforderung für sich fest und gehen Sie mit einem hohen Gebot in die Verhandlung.

  4. Eine Gehaltsverhandlung ist nichts Alltägliches und die Ungewissheit über den Erfolg des Vorhabens kann für einige Nervosität sorgen. Damit Sie im Gespräch die Nerven behalten, sollten Sie folgende Tipps beachten.

    Sachlich argumentieren

    Bleiben Sie in Ihrer Argumentation immer sachlich. Legen Sie Ihre Argumente für Ihre Forderung dar und beziehen Sie sich dabei auf

    • Ihre Leistungen,
    • Ihren Mehrwert für das Unternehmen und
    • marktübliche Gehälter.

    Für den Vorgesetzten sollte deutlich werden, wodurch Sie die Gehaltserhöhung verdienen.

    Mit einer pointierten Selbstdarstellung überzeugen

    Legen Sie Ihre Argumente jeweils knapp und präzise dar und geben Sie dem Gesprächspartner Raum, darauf zu reagieren. Verfallen Sie dabei nicht in Rechtfertigungen und ausufernde Begründungen. Wenn Sie die ‚harten Fakten‘ auf den Tisch legen, zwingen Sie Ihr Gegenüber, ebenfalls sachlich zu argumentieren.

    Vergleiche mit Kollegen vermeiden

    Vermeiden Sie unbedingt Vergleiche mit Kollegen. Es kann sein, dass andere Mitarbeiter mit ähnlichen Funktionen mehr Geld verdienen als Sie. Das kann verschiedene Gründe haben und ggf. auch unbegründet sein. Es liegt im Wesen des Menschen, sich mit anderen zu vergleichen. In der Gehaltsverhandlung wirkt es aber unprofessionell, wenn Sie Ihre Forderung an den Leistungen anderer Personen festmachen. Auch wenn Ihr Gesprächspartner einen solchen Vergleich anbringt, sollten Sie das Gespräch wieder auf Ihre Leistungen und ggf. auf die marktübliche Vergütung lenken.

    Nicht emotional reagieren

    Wichtig ist auch, dass Sie nicht die Fassung verlieren, wenn Sie mit Ihrer Forderung nach einem höheren Einkommen nicht erfolgreich sind. Auch wenn Sie sich ungerecht behandelt fühlen, sollten Sie ruhig bleiben und nichts Unüberlegtes sagen. Drohen Sie zum Beispiel nicht damit, das Unternehmen zu verlassen oder in Ihrer Leistungsbereitschaft nachzulassen. Schlagen Sie stattdessen Kompromisslösungen vor.

    Kompromissbereitschaft zeigen
    Sollte Ihr Vorgesetzter sich nicht auf Ihre Forderung einlassen, ist es hilfreich, wenn Sie sich bereits vorab Alternativen für eine Gehaltserhöhung überlegt haben. Damit unterstreichen Sie Ihre Auffassung, dass Ihre Arbeit mehr Wert ist als Ihr aktuelles Gehalt. Vielleicht können Sie sich auf eine einmalige Prämie für ein erfolgreich lanciertes Produkt einigen. Wenn eine Gehaltserhöhung nicht möglich ist, sollten Sie dennoch dranbleiben. Auch andere Vorteile wie ein neues Notebook oder ein Smartphone-Vertrag (die das Unternehmen von der Steuer absetzen kann) oder eine kürzere Arbeitszeit / längerer Urlaub – wenn dies für Sie interessant ist – sind Alternativen, um nicht leer auszugehen.

    Ergebnisse schriftlich festhalten

    Halten Sie die ausgehandelten Ergebnisse unbedingt schriftlich in einem Protokoll fest. So kommt es später nicht zu unangenehmen Auseinandersetzungen.

  5. Eine Gehaltserhöhung zu fordern, ist nicht einfach. Wenn Sie mit klaren Vorstellungen und guten Argumenten in die Verhandlung gehen und sich vorab Alternativen überlegen, haben Sie aber gute Chancen auf eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung.

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