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Berufliche Neuorientierung

Berufliche Neuorientierung

Erfahren Sie, wie Sie sich auf die berufliche Neuorientierung vorbereiten, welche Schritte Sie unternehmen können und wie eine solche Neuerung aussehen kann.

Inhaltsübersicht

Es gibt nicht den einen Weg zu einer neuen beruflichen Orientierung.

Eine gute Recherche sollte auf jeden Fall Teil der Vorbereitung sein.


  1. Es gibt verschiedene Situationen, in denen eine berufliche Neuorientierung sinnvoll oder sogar notwendig ist. Ob ein Wechsel innerhalb der Branche mit neuen Aufgaben oder ein kompletter Neuanfang, ein solcher Wechsel ist mit Aufwand verbunden und bedarf einer guten Planung.

  2. Eine Veränderung im Berufsleben kann verschiedene Gründe haben. Dazu gehören zum Beispiel

    • Unzufriedenheit mit der aktuellen Stelle oder den Karrierechancen,
    • Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt oder in der Branche,
    • der Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung oder
    • gesundheitliche Gründe.

    Durch den strukturellen Wandel im Zuge der Digitalisierung und großer Innovationen, zum Beispiel im Bereich der künstlichen Intelligenz, verändern sich Berufsbilder heute rasch. Dadurch können die Aufgaben, die noch vor einigen Jahren beim Berufseinstieg zu einer Stelle gehörten, heute bereits ganz andere sein. Darüber hinaus ergeben sich stetig neue Chancen und auch neue Berufsfelder, die eine Weiterentwicklung ermöglichen. Beispiele für neue Berufe, die sich erst in den letzten Jahren entwickelt haben, sind Data-Scientist, Machine-Learning-Engineer oder IoT-Spezialist.

    Fehlende Chancen in anderen beruflichen Bereichen, zum Beispiel nach einem Verlust des vorigen Jobs, oder eine Arbeitsunfähigkeit im gelernten Beruf können Gründe für einen Wechsel in die IT-Branche sein.

  3. Grundsätzlich sind zwei verschiedene Situationen zu unterscheiden: 1. die Motivation, von einem aktuellen Job oder einer Arbeitslosigkeit wegzukommen, und 2. die Motivation, eine neue Situation anzustreben.

    Weg aus der aktuellen Situation

    Wer mit seiner aktuellen beruflichen Situation unzufrieden ist, aber noch nicht genau weiß, welche neue Arbeit er anstrebt, sollte zunächst folgende Vorbereitungen treffen:

    • Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf den neuen Job formulieren,
    • eigene Stärken und Schwächen analysieren,
    • einen Überblick über mögliche Berufsfelder gewinnen,
    • Anforderungen im gewünschten Berufsfeld in Erfahrung bringen und
    • Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung, Umschulung und des Quereinstiegs ermitteln.

    Gerade wenn Sie in ein anderes Berufsfeld wechseln wollen, ist es wichtig, ein realistisches Bild von den Anforderungen und Möglichkeiten zu gewinnen, um Problemen und Enttäuschungen vorzubeugen. Wenn Sie unsicher sind, welche Möglichkeiten Sie haben und welche Neuorientierung zu Ihnen passt, kann eine (professionelle) Beratung hilfreich sein.

    Hin zu einem neuen Ziel

    Wenn Sie dagegen schon genau wissen, in welchen Bereich Sie sich umorientieren wollen, konzentrieren Sie Ihre Recherche auf die Möglichkeiten, das gewünschte Ziel zu erreichen. Mögliche Wege sind

    • ein (berufsbegleitendes) Studium,
    • eine betriebliche oder schulische Ausbildung bzw. Umschulung,
    • Fortbildungen oder Bootcamp,
    • ein Quereinstieg bei entsprechender Praxiserfahrung, 
    • eine Weiterqualifizierung im eigenen Unternehmen.
  4. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt, welche Wege bei einer Umorientierung möglich sind.

    Ausgangssituation: Ausbildung und Arbeitserfahrung in einem anderen Beruf

    Eine mögliche Situation, in der eine Neuorientierung notwendig wird, besteht darin, dass die aktuelle Beschäftigung aufgegeben werden soll oder muss und der Wunsch besteht, in ein anderes Berufsfeld zu wechseln. So kann beispielsweise eine Forstwirtin mit einem abgeschlossenen akademischen Studium und zwei Jahren Berufserfahrung in den Bereich der Anwendungsentwicklung oder IT-Beratung wechseln. Voraussetzung hierfür sind entsprechende Fachkenntnisse, die unter anderem im Selbststudium, in einer schulischen oder betrieblichen Umschulung oder in Fernlehrgängen erworben werden können. Dieser Weg ist besonders dann zu empfehlen, wenn bereits eine große Affinität zum gewählten neuen Bereich besteht. Die Möglichkeit, sich bereits während des bestehenden alten Jobs berufsbegleitend weiterzubilden, ist hierbei ein Vorteil.

    Ausgangssituation: Arbeit in derselben Branche, aber in einem anderen Fachbereich

    Häufig kommt es vor, dass innerhalb der eigenen Branche neue Herausforderungen gesucht werden. Beispielsweise ist in der IT ein Wechsel von einem praktischen Bereich in eine Beratungstätigkeit möglich. Die Suche nach neuen Herausforderungen kann auch dazu genutzt werden, sich mit neuen Technologien zu beschäftigen. Ein Beispiel für die IT-Branche ist der Wechsel von einer Beschäftigung als Data-Analyst im Umfeld der Managementberatung zu einem Spezialisten für Machine-Learning und KI-Systeme in der Forschung.

    Wechsel innerhalb der Branche können durch Bildungs- bzw. Weiterbildungsangebote wie berufsbegleitende Studien erfolgen, aber auch durch innerbetriebliche Fortbildungen und die Übernahme neuer Aufgaben im eigenen Betrieb.

    Ausgangssituation: Arbeitslosigkeit

    Wer arbeitslos ist und nicht mehr in seinen vorigen Beruf zurückkehren kann oder möchte, hat die Möglichkeit, eine Förderung beispielsweise für eine Umschulung durch die Agentur für Arbeit bzw. das JobCenter zu erhalten. Wer einen Bildungsgutschein beantragen möchte, sollte sich auf das Gespräch mit dem zuständigen Sachbearbeiter gut vorbereiten. In der Regel werden betriebliche Umschulungen bevorzugt gefördert, da hierbei schon ein Kontakt zum Unternehmen besteht und die anschließenden Berufsaussichten besser sind. Zudem beteiligen Unternehmen sich in der Regel in Höhe der regulären Ausbildungsvergütung an den entstehenden Kosten. Eine gute Vorbereitung umfasst

    • die Recherche nach möglichen Zielberufen,
    • die Recherche nach Betrieben, die eine Umschulung anbieten,
    • das Ermitteln von Alternativen wie Weiterbildungsprogrammen bei Bildungsträgern und
    • eine klare Zielsetzung für das eigene zukünftige Berufsleben.
  5. Durch den technologischen Fortschritt und die Digitalisierung sind neue Berufe entstanden. Viele Arbeitgeber legen großen Wert auf Praxiserfahrung und die Bereitschaft, sich weiterzubilden. Die Aussichten auf eine neue Arbeit sind in diesem Bereich also gut, aber ein gezieltes Aneignen der nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten ist unerlässlich.

    Neue berufliche Wege können spannend und mit positiven Gefühlen wie Vorfreude verbunden sein. In vielen Fällen werden sie jedoch auch durch äußere Umstände notwendig und können mit Zweifel und inneren Widerständen einhergehen. Hierbei kann unter anderem das Alter eine Rolle spielen. So haben viele Personen ab 40 Jahren Bedenken, ob ein Neuanfang für sie überhaupt noch möglich ist. Es trifft zwar zu, dass die Chancen durch das Alter beeinflusst werden können, dies ist aber nur ein Faktor, der von potenziellen Arbeitgebern auch nicht zwangsläufig negativ bewertet wird.

    Der Fachkräftemangel im IT-Bereich hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und wird voraussichtlich in den kommenden Jahren sogar noch weiter wachsen. Wichtige Punkte sind für Arbeitgeber daher vor allem die Qualifikation, Erfahrungen im Berufsleben, Flexibilität sowie Lern- und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter.

    Tipps:

    • optimistisch an die Suche herangehen
    • offen für Veränderungen und bereit sein, Neues zu lernen
    • nach Bereichen suchen, in denen Fachkräfte gebraucht werden
    • Jobbörsen durchstöbern und nach Anforderungen der Arbeitgeber schauen
    • eine Liste mit Berufsoptionen für die Umorientierung erstellen
    • Ausbildungsinhalte und Jobprofile studieren, zum Beispiel auf der Seite der Arbeitsagentur
  6. Eine berufliche Neuorientierung kann unterschiedlich ablaufen. Wie die einzelnen Schritte aussehen, hängt von der Ausgangssituation und den persönlichen Zielen ab. In jedem Fall sollte eine gute Recherche zur Vorbereitung gehören. Außerdem sind Geduld, Flexibilität und Lernbereitschaft nötig. Auch Selbstvertrauen und Optimismus tragen zu einem gelingenden Neuanfang bei.

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