Lassen Sie das erste Vorstellungsgespräch Revue passieren
Gehen Sie das erste Gespräch Punkt für Punkt durch. Notieren Sie sich Dinge, die Ihnen auffallen. Gab es Momente, die nicht so gut liefen? Entstanden vielleicht sogar Missverständnisse? Gibt es Fragen, die Sie im ersten Durchlauf nicht stellen konnten? Zu welchen Themen haben Ihre Gesprächspartner viele Fragen gestellt? Aufgrund der kurzen Zeit blieben vielleicht Aspekte offen, über die Sie gerne gesprochen hätten.
Anschließend denken Sie darüber nach, wie Sie die notierten Punkte beim zweiten Termin noch einmal aufgreifen können. Wenn Sie sich auf diese Art und Weise vorbereiten, wird es mit Sicherheit kaum Überraschungen im Gespräch geben. Außerdem fühlen Sie sich so sicherer.
Vorbereitung: Wen werden Sie im zweiten Gespräch kennenlernen?
In der nächsten Gesprächsrunde werden Ihnen nicht nur bekannte Gesichter begegnen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie neue Mitarbeiter kennenlernen werden. Fragen Sie telefonisch oder per E-Mail ruhig nach, wer am zweiten Vorstellungsgespräch teilnehmen wird. So können Sie sich besser auf die neu zusammengestellte Runde vorbereiten.
Es ist nicht unüblich, dass Ihnen manche Fragen aus dem ersten Termin auch beim zweiten Treffen noch einmal gestellt werden – vor allem dann, wenn neue Personen hinzukommen. Bereiten Sie also auch die Inhalte der vorherigen Besprechung noch einmal vor.
Nehmen Sie sich Zeit für Themen aus dem ersten Vorstellungsgespräch
Häufig haben Sie im ersten Gespräch kaum Zeit, bestimmte Themen zu vertiefen. Im Rahmen des zweiten Austauschs wird Ihnen vielleicht die Möglichkeit gegeben, das nachzuholen. Nehmen Sie die Ergebnisse Ihres Rückblicks und schreiben Sie weitere Punkte auf, die Sie beim zweiten Termin ansprechen wollen. Beziehen Sie sich auf das erste Gespräch, wenn Sie bestimmte Aspekte aufgreifen wollen.
Befassen Sie sich aber auch erneut mit dem Unternehmen. Weitere Fakten und Details über den potenziellen Arbeitgeber parat zu haben, kann für Sie nur von Vorteil sein und Sie fühlen sich aufgrund der gründlichen Vorbereitung sicherer. So stellen Sie Fragen, bei denen Ihr Gegenüber merkt, dass Sie sich mit der Firma auch tatsächlich auseinandergesetzt haben.
Bereiten Sie sich auf kritische Fragen vor
Die Einladung zeigt, dass man Interesse an Ihrer Person und Ihren Erfahrungen hat. Beim zweiten Termin wird man Ihnen wahrscheinlich auf den Zahn fühlen. Schließlich gilt es für den Personaler herauszufinden, ob Sie zum Arbeitgeber und zur ausgeschriebenen Stelle passen. Seien Sie nicht überrascht, wenn Ihnen kritische Fragen gestellt werden.
In solchen Momenten ist es wichtig, dass Sie einen kühlen Kopf bewahren, sachlich und ruhig bleiben. In vielen Fällen geht es nicht darum, wie schnell Sie eine Frage beantworten können, sondern wie Sie sich bei der Beantwortung verhalten.
Vergessen Sie nicht die Gehaltsverhandlung
Machen Sie sich vorab Gedanken, wie viel Sie verdienen wollen, ob dieser Betrag realistisch ist und wie Sie diesen Wunsch formulieren können. Warten Sie im Gespräch, bis Ihr Gegenüber das Thema anschneidet. Als Reaktion auf seine Nachfrage können Sie dann eine klare und deutliche Forderung erwidern.
Falls Ihr Gesprächspartner nicht auf das Thema eingeht, können Sie die Gehaltsfrage auch bei Ihren Rückfragen ansprechen. Dafür müssen Sie sich allerdings eine passende Taktik überlegen und gute Argumente vorbereiten. Versuchen Sie realistisch zu sein, fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus und überrumpeln Sie nicht Ihr Gegenüber mit Ihren Forderungen.
Diese Fehler sollten Sie im zweiten Vorstellungsgespräch vermeiden
Es gibt viele Bewerber, bei denen im zweiten Termin sehr viel schiefgeht. Und häufig ist einer der folgenden Fehler dafür verantwortlich.
● Beleidigtes Verhalten: Um Sie aus der Reserve zu locken und herauszufinden, wie Sie auf Stress reagieren, ist es nicht unüblich, dass Ihnen der Personaler ein paar fiese Fragen stellt. Versuchen Sie ruhig zu bleiben und das Statement oder eine Frage nicht zu persönlich zu nehmen. Wer patzig reagiert, ist aus dem Rennen.
● Nicht aufgegriffene Fragen: Woran können Mitarbeiter der Personalabteilung ein mögliches Desinteresse des Bewerbers erkennen? Wenn Sie keine Fragen stellen oder nicht nachhaken. Stellen Sie aber auch keine Fragen, die schon beim ersten Termin an der Reihe waren. Der potenzielle Arbeitgeber erwartet von Ihnen, dass Sie für die ausgeschriebene Position wirklich Interesse zeigen und jedes dazugehörige Detail in Erfahrung bringen wollen. Wer Fragen stellt, zeigt sich zudem als aufmerksamer Gesprächspartner.
● Nicht vorhandene Motivation: Zeigen Sie, wie sehr Sie den Job haben wollen. Falls Sie alles nur eiskalt herunterspielen, wirken Sie weniger überzeugend. Ihr Wille sollte im Gespräch deutlich zu erkennen sein – aber auch ein gewisses Interesse für das Unternehmen, dessen Dienstleistungen, Herausforderungen und Produkte.
● Selbstüberschätzung: Ja, Sie haben eine Einladung für ein zweites Gespräch erhalten. Das heißt aber noch nicht, dass Sie die Stelle haben. Viele Bewerber machen an dieser Stelle den Fehler, mit zu viel Selbstsicherheit in den zweiten Termin zu gehen – meistens mit negativen Folgen.
● Widersprüche und Lügen: Achten Sie darauf, dass Ihre Aussagen in der ersten und zweiten Runde übereinstimmen. Das bedeutet auch, dass Sie beispielsweise Ihre Gehaltsvorstellungen nicht erhöhen. Bleiben Sie immer bei den Aussagen, die Sie beim ersten Termin getroffen haben.
Wie sollten Sie das zweite Vorstellungsgespräch beenden?
Auch bei der Verabschiedung machen Bewerber viele Fehler, die sie unter Umständen die Stelle kosten können. Versuchen Sie bis zum Ende des Gesprächs – und bis Sie das Unternehmen verlassen haben – professionell zu bleiben.
Besser ist es, wenn Sie Ihren Wunsch, für den potenziellen Arbeitgeber arbeiten zu wollen, bekräftigen. Eine Alternative wäre es, sich für das Gespräch zu bedanken. Sie können sich aber auch danach erkundigen, wie es nach dem zweiten Termin weitergeht, wann Sie mit einer Antwort rechnen und mit wem Sie bei Fragen in Kontakt treten dürfen.
Erkundigen Sie sich aber erst frühestens nach 14 Tagen nach dem Ergebnis des Jobinterviews – vor allem in großen Unternehmen brauchen Entscheidungen meistens mehr Zeit. Es ist nicht unüblich, dass ein Auswahlprozess länger dauern kann.
Bereiten Sie sich gut vor und bewahren Sie Ruhe
Beim zweiten Termin geht es weniger ums Kennenlernen, sondern eher ins Detail. Die Mitarbeiter der Personalabteilung, aber auch die Kollegen, mit denen Sie vielleicht zusammenarbeiten werden, werden Ihnen weitere und vielleicht auch direktere Fragen stellen. Vergessen Sie nicht, dass auch andere gut qualifizierte Bewerber zu einem zweiten Gespräch eingeladen wurden und dass Sie sich gegen diese Konkurrenz durchsetzen müssen.
Versuchen Sie trotz dieser Herausforderungen Ruhe zu bewahren. Der beste Tipp lautet: Wer sich gut vorbereitet hat, ist im Vorteil. Patzige Reaktionen und schnippische Antworten werden negativ bewertet und verbauen Ihnen die Chance, Ihren potenziellen Arbeitgeber zu überzeugen.