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Was Sie über die Kurzbewerbung wissen müssen

Was Sie über die Kurzbewerbung wissen müssen

Anschreiben und Lebenslauf - fertig ist die Kurzbewerbung. Gezielt eingesetzt kann diese Bewerbungsform Türen öffnen und Arbeitgeber ansprechen.

Inhaltsübersicht

Überzeugen Sie mit dem richtigen Bewerbungsform. Finden Sie heraus, welche Arten es gibt.

Vergessen Sie keine wichtigen Details und Informationen.


  1. Eine Bewerbung, die nur aus Anschreiben und Lebenslauf besteht? Ja, die gibt es, sie nennt sich Kurzbewerbung. Bevor Sie jedoch Ihre Bewerbungsmappe um Zeugnisse, Zertifikate und Co. erleichtern, sollten Sie weiterlesen. Denn diese kommt nur in bestimmten Situationen zum Einsatz und ersetzt weder für Bewerber noch für Arbeitgeber die vollständige Bewerbungsmappe.

  2. Sie ist immer dann sinnvoll, wenn Sie die Aufmerksamkeit des Arbeitgebers oder Personalers wecken wollen. Auch wenn der Name das vielleicht vermuten lässt: Bei dieser Bewerbungsform handelt es sich in der Regel nicht um eine elektronische, sondern um eine analoge Form der Bewerbung.
    Auch wenn über 75 % aller Bewerber laut Umfragen eine mobile Bewerbungsmöglichkeit via Smartphone erwarten und E-Mail-Bewerbungen hoch im Kurs stehen: Ihre Unterlagen haben damit nichts zu tun.
    Denn die Kurzbewerbung haben Sie ganz klassisch ausgedruckt dabei und überreichen sie dem Personaler Ihrer Wahl auf Papier. Das ist auch sinnvoll, denn diese kurze Bewerbung kommen vor allem auf

    •     Job- und Karrieremessen,
    •     Netzwerkveranstaltungen,
    •     Fachmessen mit Netzwerkcharakter und
    •     Ausbildungs- oder Studienmessen

    zum Einsatz. Also immer dann, wenn es darum geht, Ihrem Gegenüber einen schnellen Überblick über Ihre fachliche und persönliche Eignung für eine Stelle oder ein Unternehmen zu geben.

  3. In einer idealen Welt würde eine kurze Bewerbung ausreichen, um sich schon beim Event einig zu werden und das Arbeitsverhältnis mit Handschlag zu besiegeln. In der realen Welt dient diese jedoch nicht dazu, direkt einen Job zu bekommen.

    Ihre Funktion ist stattdessen die eines Türöffners. Sie soll das Interesse des Personales wecken und dazu führen, dass er eine vollständige Bewerbung oder Bewerbungsmappe bei Ihnen anfordert.

    Daher ist die Kurzbewerbung auch für ein zweites Szenario geeignet: Die Initiativbewerbung. Sind keine passenden Stellen ausgeschrieben, können wenige Unterlagen ausreichen, um das Interesse des Unternehmens auf Sie zu lenken und einen regulären Bewerbungsprozess anzustoßen.

    Machen Sie sich jedoch klar, dass die Anforderung einer vollständigen Bewerbung - oder im allerbesten Fall die direkte Einladung zum Vorstellungsgespräch - nicht garantiert ist. Wenn auf die kurze Bewerbung keine Reaktion folgt, sollte Sie das nicht entmutigen. Solche Hürden sind leider Teil der Jobsuche. Die nächste Kurzbewerbung kann Ihnen schon den Traumjob bringen.

  4. Sie besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: dem Anschreiben und einem tabellarischen Lebenslauf. Damit liegt der Umfang bei zwei, maximal drei A4 Seiten. Beim klassischen Aufbau bekommt jede Seite ein eigenes Blatt. Die moderne Kurzbewerbung ist dagegen Flyer-ähnlich aufgebaut. Sie bedrucken als Vor- und Rückseite. Diese zweite Variante eignet sich vorwiegend für kurze Bewerbungen in kreativen Branchen. Bei traditionellen Unternehmen ist der klassische Aufbau Pflicht.

    Anschreiben und Lebenslauf unterscheiden sich kaum von der vollständigen Bewerbung. Einzig beim Lebenslauf gibt es einige kleine formale Unterschiede:

    • Der Lebenslauf ist hier immer umgekehrt- oder antichronologisch aufgebaut. Ihre aktuellsten Stationen kommen daher zuerst. 
    • Da es sich um eine Kurzbewerbung handelt und der Umfang begrenzt ist, ist es legitim, nur ausgewählte Praktika und Nebentätigkeiten, die zur konkreten Stelle passen, anzugeben. 
    • Zeugnisse und Zertifikate geben Sie bei dieser Bewerbungsform nicht mit. Daher können Sie die Abschlüsse und Noten oder Bewertungen in Klammer bei der jeweiligen Station im Lebenslauf angeben. 
    • Ihr Bewerbungsfoto ist optional, wird von manchen Unternehmen jedoch erwartet. Ob das auf Ihren Wunscharbeitgeber zutrifft, finden Sie meist über eine Recherche auf der Karriereseite des Unternehmens heraus.

    Die beschriebenen Punkte gelten übrigens für den europäischen Raum. Bei US-amerikanischen Unternehmen wird eher ein einseitiges Resümee erwartet. Hierbei handelt es sich um eine zweispaltige Zusammenfassung Ihres Werdegangs und nicht um einen tabellarischen Lebenslauf.

  5. Die Vorteile: Sie ist, zumindest auf den ersten Blick, mit weniger Arbeit und Ressourceneinsatz Ihrerseits verbunden. Als Bewerber müssen Sie nicht zig Bewerbungsmappen erstellen und können auch zahlreiche beglaubigte Zertifikats Kopien verzichten. Das spart Geld und Energie.

    Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie mit einer Kurzbewerbung auch automatisch Zeit sparen. Da das Anschreiben auf eine Seite begrenzt ist, muss es klar strukturiert sein und Ihre wichtigsten Erfahrungen auf den Punkt bringen.

    Da Sie Ihre Unterlagen auf das jeweilige Unternehmen - und die Stelle, falls eine ausgeschrieben ist - zuschneiden sollten, müssen Sie jedes Anschreiben individuell erstellen. Beim Schreiben werden Sie feststellen, dass die alte Autorenweisheit auch für Anschreiben gilt: Es ist einfach, einen langen Text zu schreiben. Kurze Texte sind jedoch mit Arbeit verbunden.

    Kurze Bewerbungen haben jedoch den klaren Vorteil, dass Sie schnell wissen, ob das Unternehmen oder der Personaler wirklich an Ihnen interessiert ist. Da Zertifikate und Abschlüssen fehlen und Ihre Kompetenzen nur in Anschreiben und Lebenslauf aufgeführt werden, ist eine reine Beurteilung nach Noten oder Abschlüssen unwahrscheinlich. Ihre Persönlichkeit und Ihre Erfahrung entscheiden hier also über den weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens.

  6. Sie ersetzt keine vollständige Bewerbung, kann Ihre Bewerbungsstrategie jedoch abrunden und sinnvoll ergänzen. Gerade wenn Sie Ihre meisten Bewerbungen per E-Mail oder elektronisch versenden, kann die Kurzbewerbung ein wichtiges Werkzeug für Ihre Offline-Bewerbungen im persönlichen Gespräch oder bei Netzwerkevents sein. 

    Entscheidend sind dabei drei Aspekte:

    1. Nehmen Sie diese Bewerbungsform genauso ernst wie vollständige Bewerbungen. Jedes Anschreiben muss auf das Unternehmen angepasst werden. Bei Bedarf gilt das auch für die Auswahl der im Lebenslauf genannten Qualifikationen. Die beruflichen Stationen geben Sie natürlich immer vollständig an.
    2. Verbinden Sie die Übergabe Ihrer Unterlagenbei Events unbedingt mit einem persönlichen Gespräch. So können Sie den ersten Eindruck ausbauen - bei Kurzbewerbungen ist er logischerweise ein wenig oberflächlich - und Ihre Chancen auf eine vollständige Bewerbung verbessern. 
    3. Verlassen Sie sich nicht nur auf diese kurze Form der Bewerbung. Probieren Sie, abhängig von Ihrer Branche, auch Bewerbungsflyer und andere kreative Bewerbungen aus. Die eine Bewerbungsform für alle Branchen und Unternehmen gibt es trotz aller formalen Vorgaben nicht. 

    Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Jobsuche - mit oder ohne Kurzbewerbung.

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Lawrence Bossidy, GE