Der Schlusssatz zählt zu den zwei Höhepunkten einer Bewerbung – der andere ist der Einleitungssatz. Als solcher erhält er beim Leser besonders viel Aufmerksamkeit. Seine Wirkung auf den Personaler ist nicht zu unterschätzen. Bei Ihrem Anschreiben zählt also nicht nur der erste Eindruck, sondern auch der letzte.
Auf welche Regeln Sie bei der Formulierung des letzten Satzes in Ihrem Bewerbungsschreiben achten müssen und welche No-Gos Sie vermeiden sollten, erklären wir Ihnen in den nächsten Zeilen.
Das schlimmste No-Go beim Schlusssatz
Wie Sie sicherlich schon wissen, haben Personaler im Schnitt bis zu 5 Minuten Zeit, sich Ihre Bewerbung anzuschauen. Eine DIN A4 Seite sollte Ihr Schreiben daher nicht überschreiten. Das gelingt am besten, wenn Sie sich kurz halten und kompakt formulieren.
Sie können sich aber sicher sein, dass Ihre Einleitung und Ihr Schluss immer gelesen werden. Das größte No-Go sollten Sie beim Schluss alleine schon aus diesem Grund immer vermeiden: Die Nutzung des Konjunktivs. “Ich würde mich freuen …” “Gerne würde ich …” “Ich wäre Ihnen sehr dankbar …”
Ja, der Konjunktiv klingt höflich und vielleicht sogar sympathisch. Doch er schwächt Ihre Formulierung auch stark ab. Aus Ihrem Wunsch, Teil des Unternehmens zu werden, wird eine von vielen Möglichkeiten. Man könnte Sie schnell für unsicher und unkreativ halten.
Neben diesem Fehler, gibt es eine Reihe von Fauxpas’, die Sie im letzten Satz Ihrer Bewerbung vermeiden sollten:
- Verzichten Sie auf Standardfloskeln: Auch beim Schluss gilt es etwas kreativer zu sein. Denn Phrasen und Floskeln kennt der Personaler nur zu gut. Konzentrieren Sie sich auf eine direkte und persönliche Ansprache – so vermeiden Sie auch den Konjunktiv.
- Verhalten Sie sich nicht zu arrogant: Versuchen Sie das richtige Maß zwischen Selbstbewusstsein und Bescheidenheit zu finden. Ansonsten wird man den letzten Satz als Dreistigkeit ansehen. Und dann landet Ihre Bewerbung sehr schnell auf dem Ablagestapel.
- Vermeiden Sie unklare Formulierungen: Der Hauptgrund, warum Sie von einem Unternehmen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden? Das Unternehmen will mehr über Sie und Ihre Qualifikationen erfahren. Es geht also nicht unbedingt um die Stelle oder das Unternehmen selbst. Vermeiden Sie solche Formulierungen, wenn es um Ihre Expertise geht.
- Machen Sie sich nicht klein: Bedanken Sie sich nicht für die Aufmerksamkeit des Personalers – damit machen Sie sich klein. Sie als Bewerber sollten es wert sein, dass sich die notwendige Zeit zum Lesen Ihrer Bewerbung genommen wird.
Warum ein Call-To-Action im Schlusssatz?
Für einen erfolgreichen letzten Satz könnten Sie sich beispielsweise von einem Marketing-Trick inspirieren lassen. Es geht um den sogenannten Call-To-Action (CTA), der sehr oft bei Inhalten im Internet Verwendung findet. Hierbei werden Leser am Schluss eines Beitrags dazu aufgefordert, den Inhalt zu teilen, zu empfehlen, zu kommentieren oder in einer anderen Form mit ihm zu interagieren. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Anzahl an Empfehlungen und Kommentaren steigt, wenn solch ein CTA genutzt wird.
Wie wäre es, wenn Sie einen Call-To-Action oder eine Handlungsaufforderung in Ihrer Bewerbung platzieren? Sie könnten erwähnen, dass Sie sich auf ein bevorstehendes Vorstellungsgespräch freuen – auch wenn noch nicht entschieden ist, dass Sie zu solch einem Gespräch eingeladen werden. Oder Sie könnten den nächstmöglichen Eintrittstermin nennen, an dem Sie die Stelle antreten könnten. Ein raffinierter Trick, denn damit implizieren Sie, dass Sie den Job schon (fast) sicher haben.
Informationen nennen: Ja oder nein?
Unternehmen verlangen in einigen Stellenanzeigen, dass Bewerber bestimmte Informationen am Schluss Ihres Anschreibens setzen. Dazu zählen der mögliche Eintrittstermin aber auch die Gehaltsvorstellung. Es ist Ihnen vielleicht unangenehm diese Angaben zu machen. Diese aber nicht anzugeben, kann für Sie schnell zum Nachteil werden.
Entweder Sie erhalten einen Minuspunkt oder Sie werden vom Personaler direkt in den Papierkorb befördert. Gehen Sie also lieber auf Nummer sicher und tragen Sie die gewünschten Angaben ein.
Beispiele für gelungene Schlusssätze
Auch den Schlusssatz können Sie auf unterschiedliche Art und Weise formulieren. Hierbei gehen Sie aber nicht nach Ausbildung, Praktikum oder Festanstellung, sondern vielmehr nach einer Haltung, die Sie Ihrem Gegenüber – dem Leser – vermitteln wollen: Wollen Sie motiviert, selbstbewusst oder sachlich wirken?
Beispiel für einen sachlichen Abschluss:
- Ich bitte meine Bewerbung diskret zu behandeln und freue mich über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
Beispiel für einen persönlichen Abschluss (wenn bereits ein erster Kontakt per Telefon oder E-Mail entstand):
- Gerne knüpfe ich an unser Telefongespräch an und führe die produktive Stimmung in einem persönlichen Gespräch fort.
Beispiel für einen positiven Abschluss:
- Wenn Sie Interesse an meiner Mitarbeit und meiner Persönlichkeit haben, freue ich mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Beispiel für einen motivierten Abschluss:
- Auf Ihre Antwort bin ich gespannt und freue mich, wenn Sie sich die Zeit für ein persönliches Gespräch nehmen.
Beispiel für einen selbstbewussten Abschluss:
- Wenn Sie also einen kompetenten und verlässlichen Mitarbeiter suchen, dann freue ich mich über Ihre Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Beispiel für einen kurzen Abschluss:
- Für ein weiterführendes Gespräch stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Beispiel für einen vorgegebenen Abschluss:
- Derzeit belaufen sich meine Gehaltsvorstellungen auf 40.000 Euro brutto im Jahr. Ich stehe Ihnen gerne ab dem 01.02.2024 zur Verfügung.
Auch beim Schlusssatz gilt: Bleiben Sie authentisch
Sie müssen sich mit Ihrem Schlusssatz wohlfühlen. Wählen Sie also die Variante und die Formulierung, die am besten zu Ihnen passt. Bleiben Sie authentisch, natürlich und persönlich, aber versuchen Sie Floskeln und Phrasen zu vermeiden, die der Personaler womöglich schon kennt. Falls das Unternehmen bestimmte Angaben vorgibt, zögern Sie nicht, diese auch einzutragen. Schließlich wollen Sie, dass Ihr Bewerbungsschreiben gelesen wird.
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Ich bin überzeugt, dass es nichts Wichtigeres gibt, als Leute einzustellen und weiterzuentwickeln. Am Ende des Tages zählen Sie auf Menschen, nicht auf Strategien.
Lawrence Bossidy, GE