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Motivationsschreiben: Darauf sollten Sie achten

Motivationsschreiben: Darauf sollten Sie achten

Ein Motivationsschreiben ist persönlicher als ein Bewerbungsschreiben. Wir erklären, wie man dieses Schreiben erstellt und worauf zu achten ist.

Inhaltsübersicht

Wie Sie ein Motivationsschreiben schreiben und worauf Sie achten sollten.

Bringen Sie auf den Punkt, was Sie als Bewerber motiviert und antreibt.


  1. Unternehmen verlangen nach diesem Schreiben seltener als nach einem Bewerbungsschreiben. Bei beiden Anschreiben stellt man sich als Bewerber bei der Firma und dem Ansprechpartner mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen vor. Das Motivationsschreiben ist dafür weniger formal im Aufbau und überzeugt hauptsächlich dann, wenn es inhaltlich sehr persönlich verfasst wird.

    Dementsprechend haben Sie auch viele Möglichkeiten, was den Aufbau, die Struktur und den Inhalt angeht. Worauf zu achten ist, erklären wir Ihnen im folgenden Beitrag.

  2. Dieses Schreiben wird auch gerne als die "Dritte Seite" der Bewerbung bezeichnet. Warum? Auf den ersten beiden Seiten befinden sich Ihr Anschreiben und Ihr Lebenslauf. Anschließend folgt das Motivationsschreiben als dritte Dritte.

    Anhand dieser Reihenfolge ist schon zu erkennen, dass Sie dieses Schriftstück Ihrer Bewerbung freiwillig beilegen können. Es sei denn, ein Unternehmen verlangt in seiner Stellenanzeige ausdrücklich danach.

  3. Wenn Sie dem Personaler einen noch schnelleren Überblick über Ihre Kompetenzen und Fähigkeiten bieten wollen, dann können Sie den Bewerbungszusatz wie ein Kurzprofil aufbauen. Beachten Sie, dass Sie nicht nur Ihre beruflichen Qualifikationen nennen. Berücksichtigen Sie auch alle anderen Talente, die Sie in Ihrer bisherigen akademischen und beruflichen Laufbahn erworben haben. Auch wenn diese Fähigkeiten nicht unbedingt zur angestrebten Position passen, könnten diese den Personaler neugierig auf Ihre Person machen.

    Die Variante, die am häufigsten verlangt wird, hat mit der schriftlichen Darstellung der eigenen Motivation zu tun. Sie betonen hier noch einmal Ihre Beweggründe für die Bewerbung und untermauern diese mit weiteren Argumenten. Sie können einen Bogen zur ausgeschriebenen Stelle schlagen, in dem Sie passende Stationen aus Ihrem Lebenslauf nennen und so aufzeigen, dass Sie gut zur Stelle passen.

    Die Hauptaufgabe dieses Schriftstücks ist es, Ihre Fähigkeiten und Überzeugungen zu unterstreichen. Es ist eine prägnante Übersicht, mit der Sie dem Personaler möglichst wenig Zeit rauben und dabei versuchen, viel von Ihrer Persönlichkeit zu zeigen.

  4. Die eigene Motivation in Worte fassen? Keine leichte Aufgabe. Denn wer authentisch wirken möchte, muss darauf achten, dass der Text nicht nach reiner Selbstbeweihräucherung klingt – was eigentlich auch für Ihre gesamte Bewerbung gilt. Da dieses Anschreiben auch viele kreative Elemente enthält, macht die Erstellung eines aussagekräftigen Textes vielleicht sogar Spaß.

    Ein weiterer Vorteil: Sie sind an keine formalen Vorgaben gebunden. Das gilt nicht nur für die textuellen Aspekte, sondern auch für das Design. Doch wie fällt man dem Personaler positiv ins Auge?

    Sie könnten sich für einen klassischen Fließtext entscheiden: Hier gliedern Sie die einzelnen Inhalte wie im Anschreiben nach Abschnitten. Wie das Bewerbungsschreiben erinnert das Motivationsschreiben dann eher an einen Brief. Der Fließtext kann hier etwas unübersichtlich wirken. Versuchen Sie also kurze und prägnante Absätze zu schreiben. Das hilft dem Mitarbeiter aus der Personalabteilung beim Lesen. Vielleicht finden Sie auch passende Zwischenüberschriften, um Ihrem Schreiben mehr Übersichtlichkeit zu verleihen.

    Noch mehr Ordnung können Sie optisch mit einer Aufzählung erzielen: So lassen sich Informationen noch schneller erfassen. Wichtig ist dabei, dass Sie sich auf wenige und für den Personaler wichtige Schlüsselbegriffe konzentrieren. Die Gestaltung ähnelt der Ihres Lebenslaufs. Diese Liste wirkt leider weniger persönlich als der Fließtext. Sie punkten beim Mitarbeiter der Personalabteilung, wenn Sie Begriffe verwenden, die aussagekräftig und individuell – weniger steif und konservativ – sind.

    Eine Mischung aus beiden Formen ist aber auch denkbar. Versuchen Sie die Form zu finden, mit der Sie sich als Bewerber am wohlsten fühlen.

  5. Bestenfalls umfasst die dritte Seite nicht mehr als zwei Seiten. Besser ist es natürlich, wenn Sie alle wesentlichen Informationen wie bei Lebenslauf und Anschreiben auf eine DIN A4-Seite platzieren können. Schließlich wollen Sie auch mit diesem Inhalt dem Personaler einen schnellen Überblick geben.

    Das Motivationsschreiben können Sie, wenn Sie sich für einen Fließtext entschieden haben, in drei Abschnitte unterteilen: Ihr Interesse an der Stelle und am Unternehmen, Ihre beruflichen Erfahrungen und Fähigkeiten sowie Ihre persönlichen Kompetenzen.

    Versehen Sie dieses Schriftstück wie auch das Bewerbungsschreiben mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse, Ihrer Telefonnummer und Ihrer E-Mail-Adresse. Auf die Adresse des Ansprechpartners können Sie verzichten. Die Anrede sollten Sie möglichst persönlich gestalten. Sie kennen den Namen des Ansprechpartners nicht? Dann sollten Sie versuchen, diesen herauszufinden. Zum Schluss unterzeichnen Sie das Dokument handschriftlich oder mit einer entsprechenden digitalen Signatur. Auch mit diesen Details signalisieren Sie, dass es sich bei dem Schreiben nicht um ein mehrfach angefertigtes Dokument handelt.

    Weitere wichtige Elemente für Ihr Motivationsschreiben:

    • Die Überschrift: Entweder Sie sind pragmatisch und nutzen "Motivationsschreiben" oder Sie versuchen den Leser neugierig zu machen und stellen eine Frage:
    • "Warum Sie mich einstellen sollten?", "Was Sie über mich wissen sollten?"
    • Die Einleitung: Bereits mit dem ersten Satz entscheidet sich, ob der Personaler Ihre Bewerbung weiterliest oder nicht. Verzichten Sie auf Floskeln und bekannte Formulierungen. Versuchen Sie gleich zum Thema zu kommen:
    • "Zuverlässigkeit und präzises Arbeiten zählen zu meinen Stärken. Diese konnte ich bisher in meiner Tätigkeit als Systeminformatiker erfolgreich einsetzen …
    • Der Schluss: Wie im Bewerbungsschreiben ist es auch am Schluss des Motivationsschreibens besser, auf den Konjunktiv zu verzichten. Ansonsten schwächen Sie Ihre vorherigen Aussagen und Sie verlieren an Glaubhaftigkeit. Sprechen Sie den Leser direkt an und platzieren Sie an den Schluss eine Handlungsaufforderung:
    • "Ihr Interesse ist geweckt? Dann freue ich mich auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch."

    Daneben achten Personaler wie bei der restlichen Bewerbung auf die folgenden Dinge:

    • Einheitlichkeit: Achten Sie darauf. Verwenden Sie dieselbe Schriftart und Schriftgröße, die Sie auch in den anderen Teilen der Bewerbung nutzen.
    • Korrekte Rechtschreibung: Unterziehen Sie das Schriftstück einer Rechtschreibprüfung. Auf den ersten Blick lassen sich Tippfehler nur selten finden.
    • Kurze Formulierungen: Schreiben Sie auf den Punkt. Mit präzisen Aussagen und kurzen Sätzen machen Sie nichts falsch.
  6. Neben der Struktur sollte sich Ihr Motivationsschreiben natürlich auch inhaltlich von anderen Bewerbungen abheben und zu Ihnen passen. Die Orientierung an den folgenden Aspekten hilft Ihnen dabei, dass Ihnen das Schreiben leichter fällt:
    • Welche Stärken und Fähigkeiten könnten im Unternehmen besonders gut zum Einsatz kommen? Vielleicht besitzen Sie auch Qualifikationen, die in der Ausschreibung nicht genannt, aber wichtig für die Stelle sind.
    • Schreiben Sie darüber, was Sie an dem Unternehmen fasziniert. Arbeiten Sie weitere Beweggründe heraus, warum Sie unbedingt für diese Firma arbeiten wollen.
    • Berufliche oder persönliche Erfahrungen, die zu der ausgeschriebenen Stelle passen, haben hier auch Platz. Dazu zählen auch Erfahrungen in ähnlichen Anstellungen oder Unternehmen.
    • Legen Sie im Motivationsschreiben ebenfalls dar, wie Ihnen der Job bei der Verwirklichung Ihrer beruflichen und persönlichen Ziele helfen kann.

    Wenn Sie sich für ein Motivationsschreiben entscheiden, oder eines gefordert wird, sollten Sie darauf achten, die Inhalte Ihres Bewerbungsanschreibens nicht zu wiederholen. Bringen Sie "einfach" auf den Punkt, was Sie als Bewerber motiviert und antreibt. Leichter gesagt als getan, natürlich, doch die Arbeit lohnt sich.

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Lawrence Bossidy, GE