Wer Geschäftsbriefe schreibt oder solch einen Brief bereits erhalten hat, kennt den Briefkopf bereits aus dem Berufsalltag. Zwar ist die eigene Bewerbung kein geschäftlicher Brief, aber der Versand Ihrer Bewerbungsunterlagen hat durchaus einen offiziellen und formellen Charakter.
Als Bewerber wollen Sie, dass Ihre Bewerbung zum Mitarbeiter der Personalabteilung gelangt. Damit der Brief den Weg zum Adressaten findet, ist ein richtig strukturierter und geschriebener Briefkopf sehr wichtig.
Auch das Aussehen und die Gestaltung dieses Elements – so klein es auch erscheinen mag – ist wichtig für die Außenwirkung. Der Briefkopf gibt aber auch darüber Aufschluss, ob Sie sich mit den geltenden Standards von Geschäftsbriefen auskennen.
In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, worauf Sie bei der Erstellung achten müssen und was es mit der sogenannten DIN 5008 auf sich hat.
Was ist eigentlich ein Briefkopf?
Der Briefkopf ist der oberste Teil Ihres Briefes – im Fall der Bewerbung ist es das Anschreiben – und besteht aus der eigenen Anschrift (Vor- und Nachname, Straße und Hausnummer, PLZ und Wohnort, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, ggf. Website), der Adresse des Empfängers (Name des Unternehmens, bestenfalls Anrede, Vor- und Nachname des direkten Ansprechpartners, Straße und Hausnummer, PLZ und Ort) und dem aktuellen Datum sowie Ort.
Der Aufbau klingt simpel. Doch vielleicht ist es ausgerechnet diese Einfachheit, die bei vielen Bewerbern zu häufigen Fehlern führen.
Was steckt hinter DIN 5008?
Hinter dieser Buchstaben- und Zahlenkombination steckt eine Norm, die vor allem in Deutschland genutzt wird – und vom Deutschen Institut für Normung eingeführt wurde. Da es sich bei Bewerbungen nicht um geschäftliche Korrespondenzen handelt, ist die Einhaltung von DIN 5008 nicht vorgeschrieben.
Es ist aber auch nicht verkehrt, wenn Sie sich an dieser Norm orientieren. Sie bewerben sich für eine Stelle im kaufmännischen oder juristischen Bereich? Dann sollten Sie sich auf jeden Fall an DIN 5008 halten. Denn in diesen Branchen haben Sie beruflich häufig mit dieser Richtlinie zu tun.
Im Vordergrund steht die Formatierung von Absätzen, Leerzeichen, Seitenrändern und weiteren Teilen Ihres Anschreibens. Wie Sie sicherlich wissen, wird das Anschreiben auf einem DIN-A4-Blatt verfasst – dieses Stück Papier passt im Idealfall in einen sogenannten C4-Umschlag.
So wird der Briefkopf nach DIN 5008 aufgebaut
Wie bereits erwähnt beginnt der Briefkopf mit den Kontaktdaten des Absenders. Dazu zählen Vor- und Nachname, Straße und Hausnummer, PLZ und Wohnort, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Gemäß der Norm gelten für das Absenderfeld die folgenden Abstände: zum rechten Blattrand 10,97 cm, links 2,41 cm sowie zum oberen Blattrand 1,69 cm. Nach der neunten Zeile beginnt die Adresse des Empfängers. Achten Sie darauf, dass das Absenderfeld rechtsbündig ist.
Das Feld für die Empfängeradresse beginnt 4,5 cm unterhalb des oberen Blattrands oder mit neun Zeilen Abstand zum oberen Blattrand. Mit diesem Abstand stellen Sie sicher, dass die Adresse im Sichtfenster des Umschlags deutlich zu erkennen ist. Die Adresse platzieren Sie 6,35 cm unterhalb des oberen Randes. Das Feld ist etwa 9,0 cm vom rechten Rand entfernt.
In der darauffolgenden Zeile platzieren Sie dann den Namen Unternehmens und dann Ihres Ansprechpartners. Wenn Ihnen die Bezugsperson fehlt, können Sie hier auch die zuständige Abteilung nennen. Straße, Hausnummer sowie PLZ und Ort platzieren Sie in der dritten und vierten Zeile.
Nach zwei weiteren Leerzeilen folgt – rechtsbündig – unter dem Empfängerfeld das Datum und der Ort. Ihr Wohnort und der Ort des Unternehmens sind identisch? Dann können Sie an dieser Stelle auf die Ortsangabe verzichten.
Die Betreffzeile platzieren Sie – linksbündig – nach zwei Leerzeilen. Hier stehen Informationen wie die Stellenausschreibung oder eine Kennziffer für diese Stelle.
Die Wahl der passenden Schriftart und Schriftgröße
Die Wahl einer Schriftart und -größe ist wichtig. Diese entscheidet darüber, wie gut oder schlecht der Personaler Ihre Unterlagen lesen kann. Heutzutage bieten Textverarbeitungsprogramme eine Vielzahl von Schriften an. Aber nicht jede Art eignet sich für das Verfassen eines Briefes oder für die Gestaltung von Bewerbungsunterlagen.
Gute Lesbarkeit erreichen Sie, wenn die Schriftgröße nicht kleiner als 10 pt und nicht größer als 12 pt ist. So hat der Mitarbeiter der Personalabteilung kein Problem mit Ihrer Bewerbung. Greifen Sie am besten zu einer klassischen Schriftart.
Times New Roman ist besonders lesefreundlich, da die leichten Verbindungen der Buchstaben zueinander den Lesefluss erleichtern. So kann Ihr Anschreiben schneller erfasst werden. Oder Sie greifen auf eine serifenlose Schrift, wie z. B. Arial, zurück.
Weitere Aspekte, die Sie beim Briefkopf Ihrer Bewerbung beachten sollten
Es gibt einige Dinge, die Sie bei der Gestaltung des Briefkopfes bedenken sollten:
- Wenn Ihr Anschreiben nicht auf eine Seite passt, können Sie die Schriftgröße des Briefkopfes verkleinern.
- Verwenden Sie nicht mehr als ein bis maximal zwei Schriftarten. Alles andere verwirrt nur den Mitarbeiter der Personalabteilung.
- Allerdings spricht nichts dagegen, wenn Sie Ihren Briefkopf mithilfe einer Fettung oder kursiven Schrift hervorheben.
- Sie kennen den Namen Ihres Ansprechpartners nicht? Kein Problem. Sie können auch den Namen der Abteilung angeben.
- Sie wollen dem Leser den Lesefluss erleichtern? Dann nutzen Sie Serifenschriften wie Cambria, Courier oder Georgia.
- Auch der Briefkopf ist ein wichtiger Bestandteil Ihrer Bewerbung. Schließlich fällt der erste Blick des Personalers mit hoher Wahrscheinlichkeit auf diesen Teil.
Der Briefkopf: Das A und O Ihrer Bewerbung
Oft sind es die kleinen Details, mit deren Hilfe Sie aus der Masse herausstechen können. Das gilt auch für Ihre Bewerbung. Da der Blick des Personalers als erstes auf den Briefkopf Ihres Anschreibens fällt, ist die Wirkung dieses Abschnitts nicht zu unterschätzen.
Sie möchten in einer Branche arbeiten, in der es viel um formale Korrespondenz geht? Oder Sie vermuten, dass der Empfänger Ihrer Bewerbung klassisch gestaltete Briefe bevorzugt? Dann sollten Sie die Norm DIN 5008 berücksichtigen.
Das Anlegen des Dokumentes und die entsprechende Gestaltung kosten vielleicht ein wenig Zeit. Diese Investition kann sich aber auf Dauer für Sie lohnen. Vor allem dann, wenn Sie den Personaler von sich überzeugen konnten und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden.
Top Jobs
Das könnte Sie ebenfalls interessieren
Ich bin überzeugt, dass es nichts Wichtigeres gibt, als Leute einzustellen und weiterzuentwickeln. Am Ende des Tages zählen Sie auf Menschen, nicht auf Strategien.
Lawrence Bossidy, GE