IT-Systemelektroniker (Informations- und Telekommunikationssystemelektroniker)haben einen vielfältigen Arbeitsalltag: Sie übernehmen die Planung, Installation und Wartung von Systemen. Dazu gehören zum Beispiel Einbruchmeldesysteme, öffentliche Überwachungskameras, Feuermelder und Computernetzwerke oder Telefonanlagen bei Firmenkunden. Im Innendienst steht die Arbeit am Computer, unter anderem Programmieren von Software und Fernwartung, im Vordergrund. Bei technischen Störungen beispielsweise an Fernmeldemasten kommt es auch zu Außeneinsätzen. Der Beruf ist dadurch sehr abwechslungsreich. Bei größeren Projekten können Einsätze mehrere Wochen dauern und eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden erfordern. Es können aber auch verschiedene Einsätze bei mehreren Kunden pro Tag auf dem Plan stehen.
IT-Systemelektroniker sind Ansprechpartner bei technischen Problemen und Störungen, deren Ursachen sie möglichst schnell identifizieren und beheben müssen.
Insbesondere im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung spielen Systemelektroniker im Bereich der Informationstechnologie eine wichtige Rolle. Durch die Vernetzung von Geräten und Komponenten (Internet of Things) und den Megatrend Industrie 4.0 (d. h. die zunehmende Digitalisierung der Industriebranchen) sind insbesondere Systemelektroniker mit entsprechenden Spezialisierungen unverzichtbar. Sie sorgen für einen störungsfreien Ablauf des Tagesgeschäfts und für den Komfort bei der Nutzung von Geräten und IT-Systemen.
Aufgabenbereiche
Zu den Aufgaben des IT-Systemelektronikers gehört es,
- Systeme, Komponenten und Netzwerke zu entwerfen, zu installieren, zu konfigurieren und zu warten,
- Fehler zu identifizieren,
- Störungen zu beheben,
- Hard- und Software sowie Stromversorgung einzurichten,
- Kunden vor Ort zu beraten (unter anderem zu technischen Details, zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz),
- qualitätssichernde Maßnahmen und Maßnahmen zur IT-Sicherheit sowie zum Datenschutz durchzuführen und zu dokumentieren.
Auch Programmiertätigkeiten und Kundendienst per Fernwartung können zum Arbeitsalltag gehören.
Erforderliche Fähigkeiten
Um in diesem Bereich arbeiten zu können, müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:
- technisches Verständnis,
- handwerkliches Geschick,
- Kommunikationsstärke,
- problemlösendes Denken und
- hohe Belastbarkeit (Arbeiten unter Zeitdruck).
Die Zusammenarbeit mit Kunden erfordert außerdem, dass auch schwierige Situationen mit Ruhe und einem ‚kühlen Kopf‘ gemeistert werden, denn insbesondere, wenn Störungen im System den Arbeitsalltag eines Kunden behindern, kann ein hoher Druck entstehen. Entscheidend ist daher eine analytische Vorgehensweise, die zu einer schnellen und kompetenten Behebung des Problems führt.
Erforderliche Kenntnisse
Je nach Branche sind unterschiedliche Fachkenntnisse erforderlich. Allgemein müssen IT-Systemelektroniker Kenntnisse in folgenden Bereichen haben:
- Einbindung von Clients in Netzwerke,
- Erstellen von Schutzbedarfsanalysen,
- Umgang mit cyberphysischen Systemen,
- systemübergreifende Bereitstellung von Daten.
Auch Kenntnisse aus den Bereichen Anwendungsentwicklung (Programmierkenntnisse), Systemintegration, Daten- und Prozessanalyse sowie digitale Vernetzung können je nach Schwerpunkt der ausgeschriebenen Stelle erforderlich sein.
Essenziell sind außerdem sehr gute Englischkenntnisse, denn die Fachliteratur ist überwiegend auf Englisch verfasst. Ein IT-Systemelektroniker muss ständig auf dem aktuellen technischen Stand bleiben, daher ist eine fortwährende Weiterbildung, zum Beispiel über Fachzeitschriften, unerlässlich.
Erforderliche Abschlüsse und Voraussetzungen
Informations- und Telekommunikationssystemelektroniker ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel, der dual absolviert wird, also im Betrieb und in der Berufsschule. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Nach der abgeschlossenen Ausbildung ist es zum Beispiel möglich, Industriemeister zu werden oder ein Studium anzuschließen.
Viele Unternehmen suchen auch Allrounder oder ermöglichen einen Quereinstieg. Daher ist es häufig auch möglich, sich mit einer abgeschlossenen Ausbildung in einem ähnlichen Beruf (zum Beispiel als Fachinformatiker für Systemintegration) auf Stellen als IT-Systemelektroniker zu bewerben.
In welchen Bereichen können Sie arbeiten?
Informations- und Telekommunikationssystemelektroniker sind in kleinen und mittelständischen Unternehmen, großen Betrieben in Industrie und Wirtschaft oder im öffentlichen Dienst tätig, d. h. überall dort, wo mit IT-Systemen gearbeitet wird. Überwiegend sind sie bei Herstellern und Betreibern von IT-Infrastrukturen und -Systemen beschäftigt. Auch Betriebe, die Telekommunikations- oder Sicherheitstechnik installieren, suchen Mitarbeiter, die Expertise im Umgang mit IT-Systemen haben. Möglich sind auch Stellen im Bereich Kundensupport in Dienstleistungsunternehmen. Eine Beschäftigung ist in fast allen wirtschaftlichen Branchen möglich, in denen technische Systeme betrieben werden und damit auch installiert und gewartet werden müssen.
Der Beruf ist zwar durch die Inhalte der Ausbildung relativ klar von anderen IT-Berufen abgrenzbar, aufgrund der sehr unterschiedlichen Bedürfnisse von Unternehmen sind die Grenzen aber durchlässig. Häufig werden in Stellenausschreibungen mehrere mögliche Ausbildungsberufe genannt. Auch der Zusatz „oder eine vergleichbare Qualifikation“ wird häufig verwendet. Mit einer Ausbildung zum IT-Systemelektroniker können Sie daher unter anderem auch Stellen in folgenden Bereichen annehmen:
- IT-Systemadministrator,
- Fachinformatiker für Systemintegration,
- Mitarbeiter im IT-Support,
- IT-Systemkaufmann.
Verdienstmöglichkeiten
Der Verdienst hängt unter anderem von der Branche, von der Größe des Unternehmens und von dessen Standort ab. Auch die Erfahrung in diesem oder einem ähnlichen Beruf spielt eine Rolle bei der Vergütung. Informations- und Telekommunikationssystemelektroniker können von einem Durchschnittsgehalt von ca. 2.800 Euro ausgehen.
Ein Ausbildungsgehalt von 850 bis 1.000 Euro ist in einigen Betrieben bereits im ersten Lehrjahr möglich.
Perspektiven
IT-Systemelektroniker haben sehr gute Chancen, eine Stelle zu finden, denn vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung werden in verschiedenen Bereichen und Branchen gut ausgebildete Fachkräfte gebraucht. Die Arbeit ist abwechslungsreich, ermöglicht verschiedene Schwerpunktsetzungen und einen Wechsel in verwandte IT-Berufe sowie eine Weiterbildung, zum Beispiel zum Industriemeister.