Webdesign ist ein Berufsfeld, das in den letzten Jahrzehnten nicht nur an Bedeutung gewonnen hat, sondern auch immer facettenreicher geworden ist. Moderne Webseiten und Apps müssen auf verschiedenen Endgeräten ein ansprechendes Layout aufweisen und übersichtlich sowie intuitiv zu bedienen sein. Von Webdesignern werden daher über das technische Know-how hinaus eine künstlerische Begabung und ein hohes Maß an Kreativität erwartet. Diese Kombination aus pragmatischer Lösungsorientierung und ästhetischem Anspruch ist eine Besonderheit dieses Berufsfeldes.
Der Anwendungsbereich ist breit gefächert (von Apps, die über einen Touchscreen bedient werden, bis hin zu komplexen Anwendungen im Intra- oder Internet) und die technischen Möglichkeiten nehmen stetig zu. Daher ist Webdesign ein vielseitiger dynamischer Bereich, der immer größer wird und immer neue Perspektiven und Herausforderungen mit sich bringt.
Die Aufgaben im Bereich Webdesign beschränken sich keinesfalls auf das Internet. Designer sind in diesem Feld auch häufig für firmeninterne Anwendungen verantwortlich und gewährleisten beispielsweise die Anwenderfreundlichkeit intern genutzter Seiten und Programme oder auch im B2B-Bereich.
Es gibt Überschneidungen zwischen den Berufsbildern des Webentwicklers und des Webdesigners. Auch das Design bei der Entwicklung von Anwendungen ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. So ist ein Schwerpunkt auf der Grafik aus der Webentwicklung generell nicht mehr wegzudenken. Designer haben dabei eine besondere Expertise in der Gestaltung von Anwendungen, der einheitlichen Umsetzung des Corporate Designs und der Nutzerfreundlichkeit von Weboberflächen.
Aufgabenbereiche
Die Aufgaben im Bereich Webdesign sind vielfältig und können je nach Stelle variieren. Zu den Hauptaufgaben gehören
- die Erstellung von Webseiten und Templates,
- die Erarbeitung von User-Experience-Konzepten,
- die Optimierung der grafischen Gestaltung von Webseiten und -anwendungen,
- die Umsetzung interaktiver Elemente,
- die Erarbeitung einer Seitennavigation und einer Informationsarchitektur und
- die Erstellung und Aufbereitung von Bild- und Videomaterial.
Webdesign spielt für die Corporate Identity von Unternehmen und damit für deren Außenwirkung eine bedeutende Rolle. Insofern gehört es häufig auch zu den Aufgaben in diesem Beruf, das Corporate Design eines Unternehmens auf allen Ebenen umzusetzen.
Erforderliche Fähigkeiten
Technisches Know-how und Grundlagen des Programmierens werden von vielen Arbeitgebern vorausgesetzt. Von Designern in diesem Feld werden zudem künstlerische Begabung, Kreativität und eine selbstständige Arbeitsweise gefordert.
Zu den Soft Skills von Webdesignern gehören
- Teamfähigkeit und soziale Kompetenz,
- hohe Kundenorientierung (der Kunde steht insbesondere im Marketing immer im Mittelpunkt),
- die Fähigkeit, präzise und effizient zu kommunizieren, beispielsweise um in Meetings Ergebnisse vorzustellen, und
- die Bereitschaft zur permanenten Weiterbildung.
Der Bereich des Webdesigns entwickelt sich permanent weiter. Daher ist es essenziell, im eigenen Fachgebiet immer auf dem aktuellen Stand zu sein.
Erforderliche Kenntnisse
Auch bei den erforderlichen Kenntnissen kann es Unterschiede geben, je nachdem, für welches Unternehmen und mit welchem Schwerpunkt man arbeitet. Erwartet wird die Kenntnis
- gängiger Skriptsprachen,
- häufig verwendeter Content-Management- und Shop-Systeme und
- gängiger Bildbearbeitungsprogramme.
Welche Skriptsprachen und Frameworks beherrscht werden müssen, geht in der Regel aus der Stellenbeschreibung hervor.
Außerdem sollten unter anderem Kenntnisse in folgenden Bereichen vorhanden sein:
- Responsive Design,
- Accelerated Mobile Pages,
- Progressive-Web-Applications,
- Onepager.
Insbesondere in kleineren Unternehmen können Kenntnisse in dem speziellen Bereich erforderlich sein, in dem das Webdesign eingesetzt werden soll. Dazu zählen unter anderem Kenntnisse
- im (Digital) Marketing sowie
- in verschiedenen Managementbereichen
- wie im Customer-Management und/oder
- im Projektmanagement.
Auch hier gilt, dass Details zu den Anforderungen oder Zusatzqualifikationen in der Regel der jeweiligen Stellenbeschreibung zu entnehmen sind.
Erforderliche Abschlüsse und Voraussetzungen
Die Berufsbezeichnung Webdesigner ist nicht geschützt. Die berufsqualifizierenden Kompetenzen können in einer Ausbildung zum Mediengestalter oder im Rahmen von Hochschulstudiengängen erworben werden. Viele Arbeitgeber fordern einen Abschluss in den Bereichen Grafik, visuelle Kommunikation oder Mediendesign. Ein Bachelorabschluss in Mediendesign oder Medieninformatik, aber auch eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler kann also für eine Stelle in diesem Bereich qualifizieren. Wichtig ist in der Regel, dass Spezialkenntnisse nachgewiesen werden können. Diese können unter anderem in (Fern-)Lehrgängen erworben werden. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, ein Zertifikat zu erwerben, das Kenntnisse im Bereich Responsive Webdesign belegt.
Auch berufsbegleitende Weiterbildungen (zum Beispiel zur JavaScript-Programmierung) können sinnvoll sein, wenn Sie bereits in einem ähnlichen Bereich tätig sind und sich auf Webdesign spezialisieren möchten.
Einige Arbeitgeber erwarten Berufserfahrung, die zum Beispiel in einer Medienagentur erworben wurde.
In welchen Bereichen können Sie arbeiten?
Als Webdesigner können Sie in vielen unterschiedlichen Branchen tätig sein. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt:
Schwerpunkt Webseiten und Onlineshops
Als Webdesigner im Bereich Onlineshops können Sie responsive Webseiten bzw. Onlineshop-Seiten erstellen und passende Layouts entwickeln. Arbeiten Sie für ein Dienstleistungsunternehmen bzw. für eine Agentur, die Kundenprojekte betreut, erstellen und optimieren Sie verschiedene Konzepte nach den jeweiligen Anforderungen, die der Kunde vorgibt. Zu Ihren Aufgaben gehören dann unter anderem die Auswahl und Implementierung geeigneter Content-Management-Systeme sowie die Planung und Entwicklung von zielgruppengerechten und nutzerfreundlichen Anwendungen. Erfahrungen mit E-Commerce-Frontends und ein versierter Umgang mit speziellen Kundenanforderungen können hier Voraussetzungen sein.
Betreuung eines Portals oder einer Anwendung
Als Webdesigner können Sie auch mit der (Weiter-)Entwicklung und Pflege eines Kundenportals oder einer Anwendung betraut sein, die zur Kommunikation mit Kunden bzw. zur Kundengewinnung beiträgt. Hier stehen die Optimierung der User-Experience (UX) und damit die Gestaltung des User-Interfaces (UI) im Zentrum. Kenntnisse in den Bereichen Bild- und Medienrechte, Online- bzw. Social-Media-Marketing können eine Voraussetzung für eine Stelle in diesem Bereich sein.
Spezialisierung auf Marketing und Corporate Design
Viele ausgeschriebene Stellen fallen in den Bereich des Marketings, denn ein wesentlicher Teil der Außenwirkung eines Unternehmens ist die Corporate Identity und damit die Wirkung auf potenzielle Kunden. Ihre Aufgabe als Webdesigner und ggf. gleichzeitig Marketing-Manager kann es hier sein, den gesamten Webauftritt des Unternehmens zu koordinieren. An der Schnittstelle von Design und Marketing sind Kenntnisse aus verschiedenen Bereichen notwendig (darunter SEO, Digital Marketing), die in die optimale Gestaltung des Webauftritts einfließen.
Verdienstmöglichkeiten
Das durchschnittliche Gehalt im Bereich Webdesign liegt bei ca. 2.900 Euro pro Monat. Die Gehälter können je nach Region, Größe des Unternehmens und Berufserfahrung schwanken. Da Webdesign häufig zusammen mit anderen beruflichen Qualifikationen gefordert wird, variiert das Gehalt auch entsprechend der Stellenbeschreibung. Das Einstiegsgehalt liegt bei ungefähr 2.200 Euro monatlich. Auch ein monatliches Einkommen von über 3.400 Euro ist in diesem Bereich möglich.
Perspektiven
Webdesigner haben gute Chancen, auf dem aktuellen Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden, die ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht. In fast allen Branchen spielt die mediale Präsenz inzwischen eine große Rolle. Unabhängig davon, ob Sie sich auf den Bereich User-Experience/User-Interface spezialisiert haben, auf den Bereich der Corporate Identity oder ob Sie breit aufgestellt sind und für ein Dienstleistungsunternehmen mit vielen unterschiedlichen Kunden arbeiten möchten, können Sie als Webdesigner auch in Zukunft ein großes Angebot an Stellen erwarten.
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