Der Ausdruck SAP steht stellvertretend für die ERP-Software des Softwarekonzerns SAP SE. ERP steht für Enterprise-Resource-Planning, also für die Verwaltung sämtlicher Ressourcen im Unternehmensumfeld. SAP-Programme dienen dazu, Geschäftsprozesse effizient abzuwickeln und zu standardisieren. Sie bilden alle verfügbaren Daten und Transaktionen digital ab. Mit ERP-Software werden nicht nur die Materialien im engeren Sinne, sondern alle Zusammenhänge der Prozesse im Unternehmen erfasst und bearbeitet. Die Grundlage bilden Datenbanken, die alle Stamm- und Bewegungsdaten enthalten. Dazu gehören unter anderem Informationen zu Material, Beständen, Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten sowie Rechnungen.
Die ERP-Module werden zur Verwaltung aller Unternehmensbereiche wie Einkauf und Vertrieb, Personalwesen, Lieferantenmanagement, Controlling, Qualitätsmanagement etc. eingesetzt. SAP-Berater kennen sich mit den Funktionen der Programme aus, konfigurieren sie entsprechend den Bedürfnissen der Kunden und sind Ansprechpartner bei allen auftretenden Fragen.
Der sinnvolle Einsatz von SAP schafft einen Überblick über komplexe Zusammenhänge und erleichtert Abläufe im Unternehmen. Dies kann einen erheblichen Einfluss auf den finanziellen Erfolg haben, daher tragen SAP-Consultants eine große Verantwortung.
Die Komplexität der Aufgaben des SAP-Beraters hängt von der Branche und der Größe des Unternehmens ab. SAP-Berater verbinden IT-Know-how mit Wissen aus dem Bereich Management. Sie helfen der Geschäftsführung dabei, Entscheidungen zu treffen, um die Unternehmensziele zu erreichen. Qualifizierte SAP-Berater spielen daher für das erfolgreiche Bestehen auf dem Markt eine große Rolle.
Aufgabenbereiche
Die Aufgaben des SAP-Consultants umfassen die Beratung der Kunden, aber auch die Anpassung der Software an deren Bedürfnisse. SAP-Berater
·analysieren Geschäftsprozesse,
·konfigurieren die Programme für die Kunden,
·schulen und beraten die Anwender und
·stehen als Ansprechpartner zur Seite, wenn Probleme auftreten oder Anpassungen vorgenommen werden sollen.
Erforderliche Fähigkeiten
SAP-Berater vereinen Informatikwissen mit unternehmerischem Denken. Sie müssen
·analytisch und lösungsorientiert vorgehen,
·ausgeprägtes Organisationstalent haben sowie
·Probleme und Bedarfe der Kunden systematisch ermitteln können.
Die Abläufe im Unternehmen und das Zusammenspiel der einzelnen Bereiche können je nach Projekt sehr komplex sein. Um den Überblick über all diese relevanten Bereiche zu behalten und diese sinnvoll zu verwalten, müssen SAP-Berater in der Lage sein,
·komplexe Zusammenhänge zu verstehen und
·komplizierte Vorgänge zielgruppengerecht an die Anwender zu vermitteln.
Als SAP-Consultant haben Sie mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun. Folgende Fähigkeiten und Eigenschaften sind daher essenziell:
·Kontaktfreudigkeit,
·die Fähigkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen, sowie
·Stressresistenz.
Nicht immer laufen alle Prozesse wie geplant ab. Es kann zu Problemen mit den SAP-Modulen oder zu Änderungswünschen kommen. Vom reibungslosen Funktionieren der ERP-Software kann das gesamte Tagesgeschäft eines Unternehmens abhängen, wodurch ein enormer Druck bei den Anwendern entstehen kann. Werden zum Beispiel angelieferte Rohstoffe oder versendete Ware nicht korrekt verbucht, kann es zu Lager- oder Lieferengpässen kommen. Wichtig ist es, dass Sie als Berater auch in schwierigen Situationen immer einen kühlen Kopf bewahren und sowohl die technische Lösung als auch die Bedürfnisse der Beteiligten im Blick behalten.
Erforderliche Kenntnisse
Ein Job als SAP-Consultant zeichnet sich durch die Verbindung von IT-Fachwissen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen aus.
Natürlich sollten sie sich mit den SAP-Modulen auskennen. Vor allem müssen SAP-Consultants aber die ERP-Softwarelösungen gezielt so einsetzen, dass sie die jeweilige einzigartige Situation in Unternehmen berücksichtigen. Sie kennen sich daher aus mit
·den Datenbanken,
·Servern und
·der Hardware,
die im Unternehmen verwendet werden.
Eine Spezialisierung auf bestimmte Bereiche wie Lagerlogistik, Finanz- oder Versicherungsunternehmen ist möglich. In diesen Fällen kommt Spezialwissen in den jeweiligen Branchen hinzu.
Erforderliche Abschlüsse und Voraussetzungen
SAP-Consultant ist kein klassischer Ausbildungsberuf. Unternehmen suchen in der Regel Mitarbeiter, die die entsprechenden Kenntnisse durch ihre beruflichen Tätigkeiterworben haben.
Einige IT-Beratungsunternehmen rekrutieren auch gezielt Absolventen von Universitäten, die einen Abschluss im IT- oder BWL-Bereich haben (z. B. Wirtschaftsinformatik), und führen sie in SAP-Trainee-Programmen nach und nach an die Aufgaben als SAP-Berater heran.
Meist sind SAP-Berater jedoch keine Berufsanfänger, sondern Personen mit bereits zwei- bis dreijähriger Berufserfahrung, die sich im Rahmen ihrer Arbeit mit SAP auseinandergesetzt haben.
Einige Unternehmen bieten explizit Stellen für Quereinsteiger als SAP-Berater an, zum Beispiel für Personen, die praktische Erfahrungen mit SAP-Software gesammelt haben, aber bisher nicht als Berater tätig waren.
SAP bietet auch selbst Schulungen für Unternehmen an. Es besteht daher auch die Möglichkeit, sich im Job zum SAP-Consultant weiterzubilden und ein Zertifikat zu erwerben. Solche Zertifikate verschaffen Beratern Wettbewerbsvorteile, da sie damit Kunden ihre Kompetenz nachweisen können.
In welchen Bereichen können Sie arbeiten?
SAP-Consultants können in unterschiedlichen Branchen tätig sein. Häufig arbeiten sie in IT-Beratungsunternehmen und übernehmen unterschiedliche Aufgaben in SAP-Projekten bei Firmenkunden. Dabei ist es möglich, Kunden aus verschiedenen Branchen zugleich zu betreuen und dabei unterschiedliche Rollen in den jeweiligen Projektteams einzunehmen. Man kann sich als SAP-Berater auch auf eine Branche oder bestimmte SAP-Module (wie FI für das Finanzwesen, CO für Controlling oder MM für Materialwirtschaft) spezialisieren. Eine weitere Option ist es, einen Job beispielsweise in einem Industriekonzern oder einem Handwerksbetrieb anzunehmen und dort für die internen SAP-Lösungen zuständig zu sein.
SAP-Consultant in einem IT-Beratungshaus
Als SAP-Berater in einem Dienstleistungsunternehmen arbeiten Sie an Software-Einführungsprojekten mit und veranstalten Workshops und Schulungen bei Kunden. Sie übernehmen die Konfiguration und Anpassung der Kundensysteme und können Ansprechpartner bei auftretenden Fragen sein. In der Regel besteht in Beratungsunternehmen die Möglichkeit, vom Junior- zum Senior-Consultant aufzusteigen, wobei die Aufgaben immer anspruchsvoller werden. Erfahrene Consultants übernehmen häufig die Projekt- oder Teamleitung in SAP-Projekten.
Inhouse-Consultant
Inhouse-Consultants sind für die SAP-Module im Unternehmen zuständig. Sie schulen die Anwender, arbeiten eng mit den einzelnen Fachabteilungen zusammen und wirken an der Weiterentwicklung des SAP-Systems mit. Dazu kann es notwendig sein, Anforderungen in den verschiedenen Fachbereichen (z. B. Einkauf, Fertigung, Vertrieb) zu ermitteln und Anpassungen am System zu konzipieren und umzusetzen. Auch die Zusammenarbeit mit Externen (wie Lieferanten), zum Beispiel beim Erfassen von Daten, gehört zu den Aufgaben des SAP-Beraters.
SAP-Spezialist und Berater
SAP-Spezialisten mit Beraterfunktion können auch innerhalb bestimmter Unternehmensbereiche tätig sein. Sie arbeiten beispielsweise im Bereich Customer-Experience und nutzen zur Erfassung und Verwaltung der Daten moderne SAP-Lösungen. Sie beraten die Geschäftsführung auf Grundlage ihrer Arbeit bei der Optimierung von Geschäftsprozessen und vereinen damit Aufgaben von IT, Marketing, Betriebswirtschaft und Management.
Verdienstmöglichkeiten
Das Gehalt von SAP-Consultants liegt in Deutschland durchschnittlich bei ca. 4.400 Euro. Die Gehaltsspanne reicht von ca. 3.800 bis 5.400 Euro im Monat. Die Höhe des Gehalts hängt auch bei SAP-Beratern von der Berufserfahrung ab. Die Größe des Unternehmens sowie die Branche spielen ebenfalls eine Rolle. Zudem hat die Region einen Einfluss auf das Gehalt von SAP-Consultants.
Perspektiven
Auch wenn es sich innerhalb der Informatikberufe um einen relativ klassischen Job handelt, bei dem sich die Kernaufgaben in den letzten Jahren nicht gravierend geändert haben, besteht noch immer großer Bedarf an SAP-Consultants. SAP-Software ist komplex, und insbesondere größere Unternehmen benötigen Spezialisten, die sowohl die Informatikfachkenntnisse als auch die Fähigkeit haben, Geschäftsprozesse unter betriebswirtschaftlichen Aspekten und zukunftsorientiert zu beurteilen.
SAP-Berater können mit zunehmender Erfahrung immer mehr Aufgaben aus dem Bereich des Managements übernehmen und eigenständig Projekte koordinieren. Deshalb sind die Aufstiegschancen für SAP-Consultants gut.
Wenn Sie in einem Beratungsunternehmen arbeiten, haben Sie es immer wieder mit unterschiedlichen Kunden zu tun. Sie sind daher Teil unterschiedlicher Projekte und können Ihr kreatives, lösungsorientiertes Denken zum Einsatz bringen.
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