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Webentwickler, auch als Web-Developer bezeichnet, entwickeln und programmieren Webapplikationen und Webseiten für unterschiedliche Nutzer. Vor allem beherrschen sie natürlich verschiedene Programmiersprachen wie HTML, CSS, PHP, Python, JavaScript etc. Sie kennen sich sowohl mit der Backend- als auch mit der Frontendentwicklung aus. Auf welche Sprachen sie sich konzentrieren, hängt von den eigenen Interessen und Schwerpunkten ab und natürlich davon, in welchem Bereich sie tätig sind. In Deutschland sind unter anderem JavaScript, HTML/CSS, SQL und Python weit verbreitet. Diese Sprachen werden von Arbeitgebern häufig gefordert. Zu den serverseitig am häufigsten verwendeten Sprachen im Internet gehört PHP. Aber auch mit weniger verbreiteten Sprachen wie Rust und TypoScript kann man in Deutschland sehr gut verdienen.
Da die technische Entwicklung nie ruht, müssen Webentwickler in ihrem Job immer auf dem neuesten Stand bleiben, um für ihr Unternehmen oder für Kunden passgenaue und innovative Weblösungen anbieten zu können. Auch die Bereitschaft, neue Programmiersprachen zu lernen und sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen, gehört zum Mindset eines Webentwicklers.
Ein Job in der Webentwicklung ist also sehr vielseitig. Hier kann man in Bezug auf die Branche, Programmiersprachen und Technologien eigene berufliche Schwerpunkte setzen.
Aufgabenbereiche
Je nach Branche und Größe von Entwicklungsprojekten können die Aufgaben variieren. Allgemein gehört es zum Beruf des Webentwicklers,
·Anforderungsanalysen zu erstellen,
·Architektur und Designs von Anwendungen im Web zu konzipieren,
·in verschiedenen Programmiersprachen (objektorientiert) zu programmieren und
·Fehleranalysen durchzuführen.
Webentwickler erschaffen nicht nur neue Anwendungen, sie pflegen auch bestehenden Code und halten ihn auf dem neuesten Stand.
Digitale Produkte erstellen sie nach speziellen Kundenanforderungen und lösen die Probleme der Anwender mit individuellen Anwendungen. Dies kann von einfacher Software bis hin zu komplexen Dashboards reichen. Entsprechend unterschiedlich können die Aufgaben im Detail sein, was sich auch auf das Gehalt auswirkt.
In der Regel betreuen Web-Developer Anwendungen über den gesamten Lebenszyklus. Sie können aber auch auf die Backend- oder Frontendentwicklung spezialisiert sein. Weitere Tätigkeiten wie
·Teamleitung oder
·die Durchführung von Workshops und Schulungen
können ebenfalls zu den Aufgaben in der Webentwicklung gehören. Auch hierbei gilt natürlich, dass man umso mehr verdienen kann, je komplexer die übertragenen Aufgaben sind und je größer die Verantwortung ist.
Erforderliche Fähigkeiten
Neben den Kenntnissen, die sich Webentwickler in der Ausbildung, im Studium oder durch Berufserfahrung aneignen können, sollten sie verschiedene Fähigkeiten mitbringen. Web-Developer müssen komplexe Inhalte strukturiert umsetzen. Unerlässlich sind dabei
·logisches Denken,
·ein mathematisches Grundverständnis und
·eine eigenverantwortliche Arbeitsweise.
Da nicht nur die Programmierung von Anwendungen im Web eine Rolle spielt, sondern in der Frontendentwicklung auch Design-Aspekte zum Tragen kommen, brauchen Entwickler zudem
·eine kreative Veranlagung,
·Experimentierfreude und
·Spaß daran, innovative Ideen umzusetzen.
Außerdem haben Webentwickler viel mit Menschen zu tun: mit den Kunden, deren Produkte sie umsetzen, und mit Kollegen im Team, die andere berufliche Schwerpunkte haben. Wichtig sind daher auch
·ein Interesse am Austausch mit Menschen und
·die Fähigkeit, anschaulich zu präsentieren und zwischen Interessengruppen zu vermitteln.
Nur so ist es möglich, spezifische Anforderungen, die zum Beispiel Nutzer mit ihren eigenen Worten beschreiben, in schlanken Code und schließlich in eine einwandfreie, nutzergerechte Anwendung zu übertragen.
Erforderliche Kenntnisse
Die grundlegenden Kenntnisse liegen auf der Hand: Web-Developer
·brauchen umfassende Kenntnisse in verschiedenen Programmiersprachen für die Frontend- und die Backendentwicklung (HTML, CSS, PHP, Python, JavaScript etc.) und
·müssen sich mit Datenbankverwaltungssystemen auskennen (z. B. Oracle, MySQL).
Welche Sprachen und Tools jeweils erforderlich sind, richtet sich nach dem Job. Zum Teil sind auch Branchenkenntnisse notwendig. Es kann zum Beispiel beim Erfassen der Kundenanforderungen in der Logistik erforderlich sein, neben zum Einsatz kommenden Technologien (wie RFID) das Fachvokabular zu kennen und Faktenwissen zur Beladung von Transportfahrzeugen zu haben. Wer vor Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums schon weiß, in welcher Branche er seinen Beruf später ausüben möchte, kann sich frühzeitig spezialisieren und sich die erforderlichen Kenntnisse aneignen. Hierzu ist es hilfreich, regelmäßig die Anforderungen in entsprechend branchenspezifischen Stellenausschreibungen zu lesen.
Erforderliche Abschlüsse und Voraussetzungen
Einige Arbeitgeber legen Wert auf eine betriebliche Ausbildung zum Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung oder einen akademischen Abschluss. Es gibt zum Beispiel den Bachelor-Studiengang Programmierung, der an der IU (Internationale Hochschule) als Fernstudium angeboten wird. Aber auch andere IT-Studiengänge wie Informatik können einen Einstieg ins Berufsleben bieten. Die meisten Arbeitgeber legen vor allem Wert auf Praxiserfahrung. In den Stellenausschreibungen für einige Jobs wird explizit darauf hingewiesen, dass neben den aufgeführten Abschlüssen auch „gleichwertige“ Qualifikationen möglich sind. Es ist also nicht immer eine Ausbildung oder ein Studium erforderlich. Zu beachten ist jedoch, dass akademische Abschlüsse meist dazu führen, dass das Gehalt von Beginn an höher angesetzt wird.
Gerade in kleineren Unternehmen sind IT-Berufe nicht immer klar voneinander abgegrenzt. Viele suchen Allrounder, die auch Aufgaben aus benachbarten Disziplinen übernehmen. In diesen Fällen sind vielfältige Erfahrungen in verschiedenen IT-Bereichen sinnvoll. Wer dagegen in einem großen Unternehmen als Web-Developer arbeitet, wird meist als Spezialist eingesetzt.
Wenn man keine Ausbildung und kein Studium absolvieren möchte oder schon eine Ausbildung und Arbeitserfahrung in einem anderen Bereich hat, kann man sich Spezialwissen für die Arbeit als Entwickler auch über Fernlehrgänge und Weiterbildungsangebote bei verschiedenen Bildungsträgern aneignen. Die Zertifikate sind Studienabschlüssen oder einer Ausbildung nicht gleichgestellt, können Arbeitgebern gegenüber aber als Nachweis über die erforderlichen Kenntnisse dienen.
In welchen Bereichen können Sie arbeiten?
Wie viele andere IT-Bereiche ist die Webentwicklung äußerst vielseitig. Sie können in nahezu jeder Branche arbeiten, da fast alle Unternehmen digitale Weblösungen benötigen, seien es Health-Apps, Software für den Groß- und Einzelhandel oder Spiele in der Gaming-Branche. Auch die Arbeit in einem IT-Dienstleistungsteam als Spezialist oder Allrounder ist möglich.
Webentwicklung für einen IT-Dienstleiser
IT-Agenturen sind vor allem dann als Arbeitgeber sinnvoll, wenn Sie Berufserfahrung sammeln und mit interessanten Unternehmen in Kontakt kommen wollen. Insbesondere in Agenturen mit einem Branchenschwerpunkt (zum Beispiel Automotive) lassen sich Kreativität, Innovation und fachliche Spezialisierung gut verbinden.
Zu den Verantwortlichkeiten des Web-Developers können hier alle Aufgaben vom Anforderungsmanagement über das Design und die Entwicklung bis hin zur Implementierung und Testung von Software gehören.
Webentwicklung im Bereich E-Health
Als Webentwickler im E-Health-Bereich entwickeln Sie Medizinsoftware, beispielsweise Apps für Patienten mit Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben den allgemeinen Programmierkenntnissen und einer analytischen Denkweise können hier auch medizinisches Grundlagenwissen oder Kenntnisse im Fitnessbereich erforderlich sein.
Webentwickler mit Schwerpunkt Front- oder Backend
Einige Unternehmen suchen Webentwickler mit einem Schwerpunkt auf Frontend oder Backend. Hier kann es sein, dass Sie nicht für den gesamten Entwicklungsprozess verantwortlich sind, sondern sich auf einen Teil, zum Beispiel die Backend-Gestaltung, fokussieren. Zu beachten ist bei den Anforderungen immer, dass das Gehalt in der Regel höher ist, je anspruchsvoller die Aufgaben sind.
Verdienstmöglichkeiten
Die Verdienstspanne für Web-Developer ist groß. Das Gehalt reicht in Deutschland von ca. 2.800 Euro bis über 4.000 Euro monatlich. Ein durchschnittliches Gehalt im Bereich Webentwicklung liegt bei ca. 3.300 Euro. Wie viel Sie in Ihrem Job verdienen, hängt hier nicht nur vom Unternehmensstandort, der Größe des Unternehmens und Ihrer Berufserfahrung ab, sondern auch von den übertragenen Tätigkeiten. Da die Grenzen zwischen IT-Berufen oft fließend sind, variiert das Gehalt bei ähnlichen oder identischen Berufsbezeichnungen erheblich. Wenn zu den Aufgaben die Entwicklung einfacher Apps gehört, ist das Gehalt niedriger, als wenn komplexe Architekturen erstellt, regelmäßig aufwendige Nutzertests durchgeführt und ausgewertet werden müssen und immer wieder innovative Maßnahmen in Form von neuen, kreativen Weblösungen erforderlich sind.
Perspektiven
Die Perspektiven für Web-Developer sind gut, denn aufgrund der Digitalisierung gibt es kaum noch Unternehmen, die keine Weblösungen brauchen. Die Bandbreite an beruflichen Möglichkeiten ist aufgrund der Branchenvielfalt groß. Viele Arbeitgeber bieten individuelle und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle an. Entwickler haben mit ihrem Job gute Chancen, ihr Gehalt zu steigern, wenn sie Berufserfahrung sammeln und sich weiterbilden. Auch die Möglichkeit, beruflich den eigenen Interessen zu folgen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, ist in diesem Berufsfeld gegeben.
Allerdings gehört auch einiges dazu, sich immer auf dem aktuellen Kenntnisstand zu halten und bereit zu sein, immer Neues zu lernen. In kaum einem Fachbereich veraltet Wissen so schnell wie in der IT, daher sind Fleiß, Leidenschaft und Durchhaltevermögen gefragt.