UX-Designer wissen genau, was (potenzielle) Nutzer von einer Website, Webanwendung, Software oder App erwarten. Sie kennen die gesamte Customer-Journey, also sämtliche Berührungspunkte vom ersten bis zum letzten Kontakt, den Nutzer mit einem Produkt haben. UX-Designer untersuchen, wie User mit einer App interagieren, ob diese intuitiv verständlich ist und wie zufrieden sie mit der Nutzung sind. Ihr Ziel ist es, die User-Experience (UX) so reibungslos und angenehm wie möglich zu gestalten. Ihr Fachgebiet ist somit umfassender als das der User-Interface-Designer (UI), die sich auf ein ansprechendes und funktionales Design der Nutzeroberfläche auf den Endgeräten konzentrieren. UI-Design bezieht sich somit immer auf digitale Produkte, während die User-Experience auch für physische Objekte wie Gebrauchsgegenstände untersucht werden kann. Im IT-Bereich geht es aber in der Regel um die Erfahrung mit digitalen Produkten, zum Beispiel Finanzsoftware oder Computerspiele.
Ein weiterer Unterschied zwischen UX- und UI-Designern ist das Gehalt. Ein UX-Designer verdient in der Regel mehr, wobei die Tätigkeiten in der Praxis nicht immer klar voneinander getrennt sind. Teilweise gehören Aufgaben aus beiden Bereichen zur Stellenbeschreibung. Das Gehalt kann in diesen Bereichen daher bei ähnlicher Stellenbezeichnung unterschiedlich ausfallen.
Aufgabenbereiche
Als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kunden müssen UX-Designer immer beide Seiten im Blick haben. Ist eine Software oder Webanwendung für Nutzer nicht einfach und intuitiv zu bedienen, wechseln diese schnell zur Konkurrenz. Daher haben viele Firmen ein Interesse daran, die Vorlieben und Gewohnheiten der User genau zu kennen. Zu den Aufgaben der UX-Designer gehört es daher, die Kundenerwartungen zu ermitteln und sich abzeichnende Trends frühzeitig zu erkennen.
Im Detail können sich die Aufgaben in diesem Beruf je nach Projekt, Arbeitgeber und Branche voneinander unterscheiden. Vor allem müssen UX-Designer jedoch systematisch vorgehen, um ihr Ziel zu erreichen. Zu den Tätigkeiten gehören unter anderem
· die Durchführung von Wettbewerbsanalysen,
· die Definition von Anforderungen (für das Entwicklerteam),
· die Konzeption von Prototypen (z. B. Chatbots) und
· Analysen der User-Journey.
Einem guten Designer gelingt es, IT-Produkte so zu gestalten, dass User ohne IT-Kenntnisse sich nicht lange einarbeiten müssen, sondern sie direkt nutzen können.Auch das Moderieren von Workshops und die Präsentation der Arbeit bei Kunden kann zu den Aufgaben in diesem Beruf gehören.
Erforderliche Fähigkeiten
Der UX-Designer sorgt zum einen dafür, dass die Kommunikation zwischen Usern und Unternehmen gelingt, und zum anderen vermittelt er die Anforderungen der Nutzer an das Entwicklerteam. Unerlässlich sind daher
· Kreativität,
· Kommunikationsstärke und Empathie,
· eigenverantwortliches Arbeiten,
· Teamgeist und
· ein starkes Commitment für den Arbeitgeber.
Erforderliche Kenntnisse
Eine Voraussetzung für das UX-Design sind Kenntnisse in den Bereichen
· nutzerzentriertes Design,
· Design-Thinking,
· Entwicklung von Prototypen und
· Research-Methoden (wie Interviews, Datenauswertung).
Für ein erfolgreiches UX-Design sind vor allem analytische Fähigkeiten wichtig. Denn UX-Designer müssen verschiedene Arten von Recherchen und Auswertungen durchführen, zum Beispiel Markt- und Wettbewerbsanalysen sowie Analysen der Kundenanforderungen und der umgesetzten Maßnahmen.
Auch die sichere Anwendung verschiedener Tools (wie Figma, Sketch oder Axure) gehört zu den Anforderungen der Arbeitgeber.
Obwohl es sich bei UX- und UI-Design um zwei verschiedene Bereiche handelt, sind die Tätigkeiten nicht immer klar voneinander getrennt. In vielen Unternehmen arbeiten die UX-Designer auch direkt an den User-Interfaces. Viele Arbeitgeber wünschen sich daher von Bewerbern oft auch Kenntnisse im Bereich UI-Design und Programmierkenntnisse. Grundlegende Kenntnisse wie HTML, CSS und JavaScript werden in den meisten Fällen vorausgesetzt.
Erforderliche Abschlüsse und Voraussetzungen
Eine Ausbildung oder ein Studium im IT- oder Marketingbereich kann ein guter Einstieg für eine Arbeit als UX-Designer sein. Einige Hochschulen bieten einen Bachelorabschluss in UX-Design an. Viele Arbeitgeber legen aber vor allem Wert auf entsprechende Praxiskenntnisse und Erfahrung mit den jeweils im Betrieb verwendeten Tools. Ein Quereinstieg ist in diesem Bereich also in der Regel möglich, wenn entsprechende Erfahrungen nachweisbar sind.
Bei einer akademischen Ausbildung oder einer Onlineweiterbildung ist es immer ratsam, so früh wie möglich viel Praxiserfahrung zu sammeln, beispielsweise durch Praktika oder als Werkstudent.
In welchen Bereichen können Sie arbeiten?
UX-Design spielt eine wesentliche Rolle für das Marketing in fast allen Branchen, denn digitale Produkte wie Apps, Websites oder Webanwendungen gehören zu den wichtigsten Schnittstellen zwischen Firmen und Kunden. Im Folgenden sind einige Beispiele für berufliche Schwerpunkte aufgeführt.
UX-Design als IT-Dienstleistung
Als UX-Designer können Sie wie in vielen anderen IT-Berufen zum Beispiel in Agenturen arbeiten, die IT-Aufträge von verschiedenen Firmenkunden annehmen. Sie übernehmen Recherche, Auswertung und Dokumentation rund um die User-Experience für die Produkte der Kunden. Für Berufseinsteiger kann dies eine gute Option sein, um Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Je nach Größe der Projekte übernehmen UX-Designer hier auch häufig Aufgaben des UI-Designers und sind an der Gestaltung der User-Interfaces beteiligt.
Beschäftigung im Bereich Banken und Versicherungen
Ein Bereich, in dem die User-Experience bei digitalen Produkten zunehmend eine Rolle spielt, ist die Finanz- und Versicherungsbranche. Kreative Mitarbeiter, die die kundenzentrierte Kommunikation beherrschen, innovative Ideen vorantreiben und zugleich systematisch Recherche und Analyse betreiben, werden hier häufig gesucht.
UX in der Gaming-Branche
Auch im Gaming-Bereich sind UX-Designer tätig. Sie sind dafür zuständig, Design-Ideen zu visualisieren und die Player-Journey zu verfolgen. Sie sorgen für ein nutzerzentriertes Design und entwickeln Strategien, um die User-Experience von Spielen zu verbessern.
Verdienstmöglichkeiten
Das Gehalt hängt unter anderem von der Größe und vom Standort des Unternehmens sowie von der Branche ab. In Deutschland verdient ein Mitarbeiter in diesem Beruf durchschnittlich knapp 3.500 Euro. In der Regel liegt das monatliche Gehalt bei mindestens 3.000 Euro. Designer im Bereich UX können aber auch über 4.000 Euro monatlich verdienen.
Das Gehalt ist natürlich auch davon abhängig, welche Aufgaben übernommen werden und wie hoch die Verantwortung ist. So verdienen Team- oder Projektleiter mehr als untergeordnete Mitarbeiter. Die eigene Berufserfahrung und das Lebensalter haben ebenfalls einen Einfluss auf das Gehalt.
Perspektiven
Bei der Berufswahl spielt jedoch nicht nur das Gehalt eine Rolle, sondern auch die Jobsicherheit und die persönliche Weiterentwicklung. Die beruflichen Perspektiven für UX-Designer sind aussichtsreich, denn ein gutes UX-Design ist ausschlaggebend für den Unternehmenserfolg. Daher wird es in diesem Bereich voraussichtlich auch in Zukunft viele Firmen geben, die Mitarbeiter suchen. Neben einem sicheren Gehalt bietet der Beruf viele Möglichkeiten, in unterschiedlichen Branchen zu arbeiten. Einzigartig ist die Gelegenheit, Kreativität und systematisches Arbeiten nach wissenschaftlichen Methoden miteinander zu verbinden. Der Beruf ist insofern attraktiv für Menschen, die Kommunikation lieben und das Prinzip der ständigen Veränderung und Verbesserung in ihrer Arbeit umsetzen wollen.